Offensive gegen Ekel-WCs an den Schulen

An 46 Standorten werden in diesem Jahr die Toiletten saniert.

Düsseldorf. Die Stadt nimmt sich die WCs an den Düsseldorfer Schulen vor. Im Dezember hatte der Rat rund 5,5 Millionen Euro für dringende Sanierungen bereitgestellt, nächste Woche beginnen die Arbeiten an den ersten acht Schulen.

Die Stadt reagiert damit wohl auch auf die Elternproteste und die politischen Diskussionen vom Herbst. Ausbleibende Sanierungen und Ausbauten wie von Mensen standen verstärkt in der Kritik. CDU und FDP verwiesen auf den Masterplan, die Oppositionen kritisierte, dass Geld für die Umsetzung fehle.

Nach dem Ratsbeschluss Mitte Dezember genoss das Thema bei der Stadt offensichtlich Priorität, schon am Folgetag war eine Arbeitsgruppe gebildet, wie Baudezernent Gregor Bonin am Dienstag im Bauausschuss referierte. Im Januar begann die Inspektion sämtlicher Toiletten: Rund 3500 WC-Becken, 1200 Urinale und 150 Meter Urinalrinne wurden in Augenschein genommen.

Ergebnis: Keins der WCs war in einem Zustand, der die Stadt gesetzlich zu sofortigem Handeln gezwungen hätte. An 46 von 172 Schulen wird eine Sanierung aber als sinnvoll erachtet, weil Anlagen „nicht mehr zeitgemäß und teilweise defekt sind“. Sie bekommen je nach Zustand neue Sanitäranlagen, Trennwände oder Wand- bzw. Bodenfliesen.

Bonin sprach auch von „starken Geruchsbelästigungen“, die an manchen Standorten eine echte Barriere für die Nutzung darstellten. Andererseits seien sämtliche Anlagen funktionstüchtig: „Wenn ich ketzerisch wäre, würde ich sagen, wir können die 5,5 Millionen Euro zurückgeben.“ Tatsächlich soll das Geld aber bis Jahresende verbaut sein. Der Masterplan Schulen läuft davon unabhängig weiter.