Stadt will öffentliche Toiletten sanieren

Ein privates Unternehmen soll die stillen Örtchen wieder in Schuss bringen und betreiben. Die Nutzer müssen zahlen.

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Jetzt stank das Thema auch der Stadt: Wie Oberbürgermeister Andreas Mucke am Montag verriet, will die Stadt die zehn öffentlichen Toiletten im Stadtgebiet sanieren lassen. Bislang hatte Kämmerer Johannes Slawig mit Verweis auf den Haushalt sein Veto eingelegt. Auch Mucke sagt: „Unser Budget reicht nicht, um große Sprünge zu machen.“ Daher geht die Stadt nun einen anderen Weg und sucht einen privaten Kümmerer. „Der soll die Toiletten-Anlagen erst sanieren und dann betreiben“, sagt Mucke. Die Ausschreibung sei in der Planung.

Klar ist damit auch: Jede städtische Toilette wird dann nur noch nach der Zahlung einer entsprechender Gebühr nutzbar sein, die von dem privaten Unternehmen kassiert wird. Doch Andreas Mucke erinnert daran, dass damit auch eine Qualitätssteigerung verbunden sein wird. „Man denke an die WCs an den Raststätten. Seit die etwas kosten, kann man sie auch wieder benutzen.“

Der unappetitliche Zustand der städtischen Toiletten, etwa im Barmer Rathaus, war immer wieder von Bürgern kritisiert worden. Zuletzt hatten der Stadtverordnete Ioannis Stergiopoulos (SPD) und Detlef Roderich-Roß, SPD-Sprecher im Seniorenbeirat, das Problem im April wieder aufs politische Tableau gebracht.

Für die geschlossene unterirdische Toilettenanlage am Neumarkt, die laut Mucke baufällig ist und nie wieder öffnen kann, werde bereits im Rahmen der Qualitätsoffensive Elberfeld ein neuer, barrierefreier Standort gesucht. Auch der soll dann von der Firma betrieben werden, die noch gefunden werden muss. Die ersatzlose Dauer-Schließung des WCs in zentraler Elberfelder Lage hatte der Verwaltung bereits scharfe Kritik aus der Bezirksvertretung Elberfeld eingebracht.

Bislang betreiben die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) die städtischen Toiletten. 260 000 Euro stünden ihnen dafür zur Verfügung, verriet die Stadttocher im vergangenen Jahr der WZ.

Die Sanierung der Toilettenanlagen ist nur eine Maßnahme aus dem Bereich Sauberkeit, die die Verwaltung zusammen mit der AWG derzeit in der Pipeline hat. Unter anderem hat ein neues Wupperpatenteam die Arbeit aufgenommen. Gleichzeitig sollen sich Aufmerksamkeitskampagnen Sauberkeitsthemen wie Hundekot oder Kaugummi-Verschmutzung annehmen.