Düsseldorf GSG9 durchsucht Wohnungen in Düsseldorf und Schwelm

Bei Razzien in Düsseldorf und Schwelm hat die Bundespolizei mehrere Mitglieder der islamistischen Szene ins Visier genommen. Sie sollen versucht haben, sich gefälschte französische Pässe zu besorgen. Festgenommen wurde niemand.

Vermummte Polizisten tragen nach der Durchsuchung in Düsseldorf einen Server in einen Van. Die Razzia galt einer Gruppe von Verdächtigen, die versucht haben soll, sich in Berlin gefälschte französische Pässe zu besorgen.

Foto: Monika Skolimowska

Düsseldorf. Rund 80 Polizisten, darunter schwer bewaffnete Spezialeinsatzkräfte der Bundespolizei, haben am Donnerstagmorgen zwei Wohnungen im Düsseldorf, darunter eine auf der Lichtstraße in Flingern, sowie eine in Schwelm durchsucht. Auch die GSG9 soll am Einsatz beteiligt gewesen sein.

Ein vermummter Polizist steigt am Donnerstagmorgen nach der Durchsuchung in einen Van. Die Razzia galt einer Gruppe von Verdächtigen, die versucht haben soll, sich in Berlin gefälschte französische Pässe zu besorgen.

Foto: Monika Skolimowska

Vier Menschen werden verdächtigt, wie die verantwortliche Berliner Staatsanwaltschaft mitteilte. Sie sollen versucht haben, sich in Berlin gefälschte französische Pässe zu besorgen. „Es gibt einen klaren Verdacht“, sagte auch der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Rande der Innenministerkonferenz in Koblenz.

Düsseldorf: Razzia gegen islamistische Szene
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Düsseldorf: Razzia gegen islamistische Szene

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Die Verdächtigen sollen der islamistischen Szene angehören. Gegen sie wird nun wegen Urkundenfälschung ermittelt. Festgenommen wurde niemand. Für einen Zusammenhang mit den Terror-Anschlägen in Paris gebe es keine Erkenntnisse. Auch seien keine Hinweise bekannt über einen möglichen terroristischen Hintergrund.

Laut Augenzeugen wurden bei der Durchsuchung der Wohnung in der Lichtstraße in Düsseldorf-Flingern Unterlagen und Computer beschlagnahmt. Am Vormittag wurde der Einsatz beendet.

Das Haus in der Lichtstraße, in dem die Durchsuchung stattfand, war schon einmal im Blickpunkt der Medien. Anfang des Jahres wurde berichtet, dass in dem Haus ein Mann wohnt, der offenbar Kontakte zu Terroristen des Islamischen Staates habe. Angeblich soll der Mann ein einstiger Weggefährte von "Dschihadi John", dem berüchtigten Henker des IS, sein. Der Mann wurde im Herbst 2014 wegen gefälschter Papiere verurteilt.

Laut Ermittlerkreisen habe die Razzia am Donnerstag aber nicht ihm gegolten.dpa/jp