Händler werben für Einkauf vor Ort
„Buy Local“ heißt eine bundesweite Initiative. Ziel: Kunden sollen in den Geschäften vor ihrer Haustür einkaufen.
Düsseldorf. Während das Weihnachtsgeschäft in der Innenstadt boomt, bangt so mancher Einzelhändler in den Randbezirken um seine Existenz. Was auch daran liegt, dass das Shoppen im Internet in den vergangenen Jahren an Reiz gewonnen hat. Eine bundesweite Initiative wirbt nun für den Einkauf vor der Haustür. Schließlich zahle der Mittelständler vor Ort seine Steuern — ganz anders als mancher Großkonzern, argumentiert „Buy Local“ auf seiner Homepage.
In Düsseldorf ist die Beteiligung an „Buy Local“ allerdings noch eher mau. Gerade einmal fünf Geschäfte haben sich auf der Plattform registrieren lassen. Wenn auch nicht unbemerkt vom Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverband. „Das zeigt, dass an allen Standorten engagiert gearbeitet wird. Grundsätzlich unterstützen wir das“, sagt Vorsitzender Thomas Seybold. Seybold ist zugleich Geschäftsführer des Kaufhofs an der Königsallee. Dieser kann sich an der Initiative in Düsseldorf nicht beteiligen - der Konzern hat seinen Firmensitz in Köln. Mit von der Partie ist dagegen „Walgenbach — Alles für Haus und Küche“. Um das Zertifikat zu erhalten, musste Geschäftsführer Elmar Fedderke nachweisen, dass er mit seinem inhabergeführten Einzelhandelsbetrieb zur sozialen und kulturellen Gestaltung der Region beiträgt, Arbeitsplätze schafft, faire Arbeitsbedingungen garantiert und über einen Internetauftritt verfügt. Nun darf er mit dem Gütesiegel — einem orangenfarbenen Eichhörnchen — für sich werben.
Fedderke hofft, das weitere Einzelhändler mitziehen und so mehr Kunden nach Eller locken. „Davon profitieren selbst Händler, die der Initiative nicht beitreten können, etwa weil sie keinen Internetauftritt haben“, sagt er. Dass Händler ohne Homepage nicht mitmachen können, habe durchaus seinen Sinn. So soll vermieden werden, dass Eintagsfliegen mit dem Siegel für sich werben. Fedderke ist sich sicher, dass „Buy Local“ eine sinnvolle Initiative ist: „Die Werbegemeinschaften tun sehr viel, aber das ist alles noch ein bisschen klein-klein“, sagt er. Auch Christine Bolland von der Buchhandlung Bolland & Böttcher hat das Eichhorn im Schaufenster kleben. Sie hat den Eindruck, dass ein Umdenken bereits stattfindet: „Die Kunden kaufen auch unabhängig von der Initiative bewusster vor Ort ein“, ist ihre Einschätzung.