Heidi Klums Casting: Träume, Tränen und Problemzonen

1000 junge Frauen haben sich in Düsseldorf für „Germany’s Next Topmodel“ beworben – und hoffen auf den Durchbruch.

Düsseldorf. Heidi Klum ist neugierig. "Was bringt dich zum Weinen?" und "Was war das bisher Schlimmste in deinem Leben?": Wer Deutschlands neues Topmodel werden will, muss erst mal in einem Fragebogen Rede und Antwort stehen. Auch wo die Problemzonen der jungen Frauen liegen, wollen die Macher von Klums Casting-Show wissen: "Mein Hintern" oder "meine Brust", tragen die Kandidatinnen pflichtschuldig ein.

Wer berühmt werden will, darf eben keine Scheu haben. Und das wollen viele: Knapp 1000 junge Frauen tummeln sich am Mittwochmorgen auf dem Düsseldorfer Messegelände beim ersten offenen Casting für die Pro-Sieben-Sendung "Germany’s Next Topmodel". Die meisten ziehen einen Rollkoffer mit mehreren Tops, Bikinis und Kleidern darin hinter sich her.

"Wo geht’s hier zu Heidi Klum?" fragt eine Teilnehmerin auf dem Weg zum Anmeldeschalter. Dort herrscht schon dichtes Gedränge. Und zwischendrin fließen bei einigen Kandidatinnen vor Aufregung bereits die ersten Tränen.

"Um die Welt reisen, auf der Bühne stehen - das ist mein Traum", sagt Sina (22), eine der Wartenden. Ein paar mal habe sie schon gemodelt, jetzt hofft sie auf die Chance, sich einem großen Publikum zu präsentieren. Raus aus dem Alltag, rein ins Showbusiness: "Das ist doch das Schönste auf der Welt, oder?"

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Marie (19) aus Münster hat sich wegen des Castings in der Schule krank gemeldet. Inka (16) ist mit ihrer Mutter sogar aus Schleswig-Holstein angereist. "Ich will mein Bestes geben", sagt die blonde Schülerin. Ihre Mutter unterstützt sie: "Man soll ja nichts unversucht lassen."

Disziplin und Ehrgeiz: Die "Werte", die in der Show von Heidi Klum und ihren Jury-Kollegen gepredigt werden, haben die Kandidatinnen und ihre Familien offenbar schon verinnerlicht. Angst vor der Kamera - oder davor, dass sie ihr Privatleben in den Medien ausbreiten müssen - haben die wenigsten. "Manche Fragen muss man ja nicht beantworten", sagt Janina (18) aus Krefeld.

In der Warteschlange werden schon erste Aufnahmen für die Sendung gemacht: "Alle einmal laut kreischen", lautet die Anweisung an die Horde der Nachwuchs-Models. "Und jetzt ,Heidi, Heidi!’ rufen!" Heidi, die in der Show die leicht zickige Herbergsmutter der Teilnehmerinnen gibt, zeigt sich aber noch nicht. Nur über ihren Sprecher lässt sie ausrichten: "Die Mädchen sind alle sehr hübsch, das verspricht einiges für die Sendung."

Dann beginnen hinter verschlossenen Türen die Casting-Aufnahmen für die Show. Etwa 20 bis 30 der 1000 Teilnehmerinnen werden am Ende in der Show sein - für sie geht es direkt mit Fotoshootings weiter. Und was, wenn man wieder nach Hause fahren muss? "Dann ist das auch OK", sagt Marie. Aufgeben würde sie aber trotzdem nicht: "Man kann es ja weiter versuchen."