HIV: Es gibt 2500 Infizierte in Düsseldorf
Betroffene erleben immer noch oft Stigmatisierung, auch das Umfeld reagiert laut Aids-Hilfe oft mit Berührungsängsten.
Düsseldorf. „Es gibt kaum einen Infizierten, der nicht bereits Stigmatisierung erlebt hat“, sagt Peter von der Forst, Geschäftsführer Aids-Hilfe Düsseldorf. Die neue bundesweite Kampagne zum heutigen Welt-Aids-Tag wirbt mit dem Slogan „HIV-Positiv & mitten im Leben“ für Akzeptanz von HIV-Infizierten am Arbeitsplatz, im Freundeskreis oder als Familienmitglied.
Dass die Botschafter ihr Gesicht zeigen, ist ein neues Konzept — bislang wurden aus Angst vor möglichen Folgen nur selten HIV-Infizierte gezeigt.
Trotz Aufklärung reagiere das Umfeld oft mit Berührungsängsten oder wende sich ab, sagt von der Forst. Ein offener Umgang mit HIV und Aids sei jedoch wichtig, um Menschen zu animieren, sich testen zu lassen. Allein in Deutschland liegt die Schätzzahl der Infizierten, die nichts von ihrer Krankheit wissen, bei mindestens 14 000.
„Deshalb sind Beratung und Unterstützung notwendig, auch wenn die Ausbreitung zurückgeht“, sagt von der Forst. In Deutschland leben etwa 78 000 Menschen mit HIV und Aids, in Düsseldorf sind es circa 2500. Damit gehört Düsseldorf zu den großen sechs deutschen Städten, in denen rund 50 Prozent der Betroffenen leben.
Zum Welt-Aids-Tag wird in Düsseldorf unter dem Motto „Positiv verbunden sein“ ein vielfältiges Programm geboten. Bis zum 15. Dezember gibt es Vorträge, Gottesdienste und Partys. Auf der Königsallee verkauft die Aids-Hilfe für die Kampagne „Bärenstark für die Aids-Hilfe“ Solidaritätsbärchen.
Das Geld soll Aidskranken mit geringem Einkommen zu Gute kommen. Yvonne Hochtritt von der Aids-Hilfe Düsseldorf sagt: „Jeder glaubt, über das Thema Bescheid zu wissen, weil man die Kampagnen mit den Kondomen kennt. Aber bis sich die Kenntnisse setzen, da ist noch viel zu tun.“