Düsseldorf Hofgarten: Goldene Brücke ist fertig
Sanierung der ältesten Brücke der Stadt dauerte weit länger als geplant und wurde viel teurer.
Düsseldorf. Dreimal so lange wie geplant hat es gedauert — und doppelt so viel gekostet: Die Generalüberholung der Goldenen Brücke im Hofgarten für am Ende 550 000 Euro lief gelinde gesagt suboptimal. Seit Montag nun können Fußgänger und Radfahrer die älteste Brücke der Stadt wieder über die nördliche Düssel und Landskrone passieren — eine stark genutzte Wegeverbindung steht endlich wieder zur Verfügung.
Im August 2015 begannen die Arbeiten an der denkmalgeschützten Brücke, Ende Oktober sollten sie abgeschlossen sein. „Es sah zunächst nicht nach einem so komplizierten Werk aus, aber schnell erlebten die Bauexperten Überraschungen“, sagte Verkehrsdezernent Stephan Keller bei der Freigabe der Goldenen Brücke. Tatsächlich sollte die Brücke nur einen neuen Holzbelagbekommen (der alte war von Pilz befallen), die Geländer und der Stahlunterbau mit Korrosionsschutz versehen werden.
Doch dann zeigte sich, dass die Wurzeln der benachbarten Bäume die stützenden Widerlagersteine der Brücke durchzogen hatten, das alte Mauerwerk musste aufgearbeitet werden.
Keller betont, dass nicht zuletzt die Denkmalbehörde mit nachträglichen Auflagen die Sache stark verkompliziert habe. So mussten Teile der vergoldeten Originalbeschichtung als Teilvergoldungen restauriert werden, übrigens handelt es sich dabei um echtes Blattgold. Das Geländer wurde komplett abmontiert, in einem Werk in Lünen wurde der alte Gussstahl von allen Schutzschichten befreit, überarbeitet und neu beschichtet, alles streng nach den Richtlinien des Denkmalschutzes, der ja nicht nur für die Goldene Brücke, sondern für den ganzen Hofgarten gilt. Und dann konnten die Restaurateure im Winter mehrere Monate lang aus Witterungsgründen gar nicht an der Brücke arbeiten.
Dass sich das Resultat sehen lassen kann, davon sind Keller und auch Oberbürgermeister Thomas Geisel, der die sanierte Brücke sich am Montag gleich anschaute, überzeugt: „Das Bauwerk ist jetzt wieder ein Schmuckstück des Hofgartens“, sagte Geisel.
Ansonsten bleibt im Hofgarten zwei Jahre nach dem Pfingstorkan Ela noch viel zu tun. Auch wenn sich das Bild im Vorzeige-Park schon sichtbar verbessert hat, 130 neue Bäume wurden gesetzt. Im Herbst soll das Parkpflegewerk im Rat verabschiedet werden, danach soll die Wiederherstellung der Gaslaternen anstehen, was sich angesichts der Kosten aber noch verzögern kann.