Hotel-Mord: Einblick ins Tagebuch
Arif D. hatte Handy-Notizen gemacht.
Düsseldorf. Für Arif D. war es offenbar die große Liebe. Seit November 2011 führte der 42-Jährige ein Handy-Tagebuch, in dem alle Treffen mit Cristina D. (25) kommentiert wurden. Die Prostituierte war am 19. Januar in einer Hotelsuite im Medienhafen erstochen worden. Am Montag wurde das „Liebes-Tagebuch“ im Prozess gegen den Marketing-Experten verlesen. „Sie hat Probleme“ oder Sätze wie „Ich will sie nicht verletzen“ hatte der 42-Jährige notiert, nachdem er sich mit Cristina D. getroffen hatte.
Anfang Januar schrieb der Angeklagte, dass die junge Frau angeblich mit ihm zusammenleben möchte: „Sie gibt alles auf“. Sogar am Tag, an dem die Prostituierte starb, gibt es Notizen. Zum Beispiel darüber, dass man sich morgens getroffen hat, um das „Gewerbe“ offiziell abzumelden. Auch kurz nach Mitternacht gibt es eine Eintragung: „Habe sie ‘tod’ aufgefunden. Überfallen und verletzt. Täter geflüchtet. Panik, Flucht.“ Diese Notiz hat allerdings einen Haken. Experten des Landeskriminalamtes haben festgestellt, dass sie nachträglich verändert worden ist, und zwar am 21. Januar um 14.07 Uhr. Warum Arif D. das gemacht hat, bleibt vorerst sein Geheimnis. Denn der Angeklagte schweigt weiter.