Immer schön freundlich — Begegnung mit Islandpferden
In Lohausen haben Besitzer der Tiere ein eigenes Gelände, jetzt fand dort ein Benefizreiten für die Kindertafel statt.
Die Kinder stehen Schlange und können es kaum abwarten. Für den Oberbürgermeister haben sie heute jedenfalls nur noch ein Minimum an Konzentration übrig. Denn während Thomas Geisel auf dem Reiterhof Lohausen den dort ansässigen Verein für sein Engagement lobt, wollen die jungen Gäste nur eines: endlich einmal auf einem Pferd reiten. Mit Mutter oder Vater oder mit beiden sind sie gekommen, um das Angebot des Vereins Islandpferde-Reiter Düsseldorf wahrzunehmen. Der veranstaltet ein Benefizreiten, was bedeutet: Kinder gehen behutsam auf Tuchfühlung mit den Pferden, und ihre Eltern bedanken sich dafür mit einer Spende. Das Geld kommt der Kindertafel Düsseldorf zugute und soll armen Kindern das Leben ein bisschen leichter machen.
Auf dem Gelände am Neusser Weg, seit 1974 Sitz des Reitervereins, leben rund 30 Pferde, die von den über 100 Mitgliedern gepflegt werden. Die Idee hinter der Vereinsgründung war es, Besitzern von Islandpferden eine Möglichkeit zu bieten, ihre Tiere auf dem Hof artgerecht und möglichst günstig halten zu können. Da der Verein selbst keine Pferde züchtet, melden sich die meisten Mitglieder mit ihrem eigenen Pferd an und sichern sich so einen Stallplatz.
Man kümmert sich ums eigene Pferd, jedoch auch um das eines Vereinskollegen, wenn dieser Bedarf hat. „Gegenseitige Unterstützung wird bei uns großgeschrieben“, sagt Barbara Achterfeld, erste Vorsitzende des Vereines, der auch auf Gastfreundschaft setzt. So ist es auch Nicht-Mitgliedern erlaubt, das Gelände unangemeldet zu erkunden. Achterfeld: „Es gibt keine Öffnungszeiten. Der Hof ist dann offen, wenn ein Mitglied sich um sein Tier kümmert. Aber wenn jemand Interesse hat, darf er gerne auch spontan vorbeikommen und die Tiere kennenlernen.“
Veranstaltungen wie das Benefizreiten oder Feriencamps werden auch deswegen organisiert, um die Zutraulichkeit der Tiere deutlich zu machen. Islandpferde gelten als ruhig und zuverlässig. Sie eignen sich gut, um Kindern Berührungsängste zu nehmen. Und ist erstmal die erste Zurückhaltung gewichen, entwickeln die Kinder rasch ein großes Interesse an den Tieren, so die Erfahrung der Vereinsvorsitzenden. „Die Kinder wollen viel über die Tiere wissen. Vor allem, wie alt sie sind“, sagt Achterfeld. Denn den hübschen Islandpferden sieht man ihr Alter nicht an.
Auch danach, wie die Pferde heißen, fragen Kinder und staunen über deren ungewöhnliche Namen, die ja meist isländischer Herkunft sind. So auch das Pferd der 21 Jahre alten Kristin, sie ist die Tochter von Barbara Achterfeld. Ihr Pferd heißt Odin und ist 23 Jahre alt. Gemeinsam haben sie schon an vielen Turnieren teilgenommen. „Jetzt ist Odin jedoch in Rente gegangen und wir reiten nur noch aus.“