NRW Göttliche Hilfe für ältere Vierbeiner
Gerresheim · Rund 80 Hunde und ihre Halter kamen zum Gottesdienst von Pfarrer Oliver Boss. Die Motivation, sein Tier segnen zu lassen, war ganz unterschiedlich.
(chö) Es war ein Vormittag für Bucky, Ben, Pascha und rund achtzig weitere Hunde, die mit ihren Menschen am Samstag zur Tiersegnung nach Gerresheim gekommen waren. Pfarrer Oliver Boss von der Gemeinde St. Margareta hielt zum fünften Mal einen Gottesdienst unter freiem Himmel für die Vierbeiner und all die Tiere ab, die in Gedanken der Gläubigen dabei waren.
Helga war mit ihrem Golden Retriever Ben zum zweiten Mal dabei. Der fünfjährige Rüde hat in letzter Zeit Beschwerden in der Hinterhand und humpelt. „Ich gehe mit ihm zur Physiotherapie, aber es wird nicht wirklich besser“. Vielleicht helfe ja der Segen, dass Ben bald wieder über Wiesen rennen kann.
Buckys Geschichte ist eine ganz andere. Der American Staffordshire Terrier landete im Tierheim Berlin und sollte von dort aus an Familie Kircher nach Düsseldorf vermittelt werden. Da Bucky zu den so genannten Listenhunden gehört, für die bestimmte Haltungsbedingungen vom Land NRW festlegt wurden, mussten Peter und Nicola Kircher um 13-jährigen Rüden kämpfen. Wertvolle Zeit verstrich, bis die Stadt den Einzug des Seniors bei seiner neuen Familie erlaubte. „Wir waren letztes Jahr auch bei der Tiersegnung dabei und danach konnten wir ihn bei uns aufnehmen“, sagt Peter Kircher – und ein wenig möchte er daran glauben, dass da eine göttliche Fügung mitgewirkt hat. Darauf festlegen, mochte sich Pfarrer Boss zwar nicht, meinte jedoch augenzwinkernd: „Die Wege des Herrn sind unergründlich.“
Eine gute halbe Stunde nahm sich der Pfarrer Zeit für seinen Open Air Gottesdienst, zitierte aus Texten, die das Besondere im Mensch-Tier-Verhältnis beschreiben und verwies auf Franziskus von Assisi. Dem Heiligen wird nicht zuletzt wegen seiner besonderen Beziehung zu Flora und Faune im Oktober gedacht. Er hatte, so ist es überliefert, ein Herz für die Alten und Schwachen, machte keinen Unterschied, ob es dabei um Menschen oder ihre liebsten tierischen Weggefährten ging.
So wundert es nicht, dass an diesem Vormittag, vor allem Hundesenioren oder Vierbeiner dabei waren, die nicht mehr so fit und agil unterwegs sein können. Vom Tierheim Düsseldorf war Hundetrainerin Annette Grisorio vertreten, die in ihren Fürbitten um Beistand und Segen für die Mitgeschöpfe bat, die es nicht so gut getroffen haben, wie die Hunde, die an diesem Samstag in Gerresheim gesegnet wurden.
Die nächste Tiersegnung in Düsseldorf findet am 7. November, 14 Uhr, in St. Andreas
statt.