In Gerresheim gibt’s jetzt einen Trödel nur für Frauen

Im Gemeindesaal der evangelischen Kirche lief der erste Trödelmarkt für „Feine Mädels“.

Foto: Lepke

Düsseldorf. Wer am Samstag im Gemeindesaal der evangelischen Kirche in Gerresheim mit einem der beliebten Kindertrödelmärkte rechnete, wurde enttäuscht — zum ersten Mal drehte sich dort alles einzig und allein um die Frauen. Tanja Schönborn, Organisatorin des Trödels, der unter dem Motto „Feine Mädels“ steht, kam die Idee während eines anderen Markts: „Die Räumlichkeiten hier bieten sich für Veranstaltungen dieser Art an. Ein Kleidermarkt von Frauen für Frauen in Gerresheim — das wäre mal was anderes.“ Nach Absprachen mit den Verantwortlichen der Kirche wurde der erste Termin für den Frauentrödel schnell gefunden.

Die Resonanz sei groß gewesen, der Saal war nach nur wenigen Tagen komplett gefüllt: „Fehlkäufe, ausrangierte Lieblingsteile oder Größen, die einem nicht mehr passen — ein Trödelmarkt bietet einen schönen Rahmen, seine Sachen für einen fairen Preis loszuwerden“, erklärt Schönborn. Besonders freue sie, dass sich jede Altersklasse angesprochen fühle, anders als bei größeren Märkten dieser Art.

Auch das angrenzende Kirchencafé öffnete seine Türen für Besucher und Händler, ein Angebot, das auch Milena Gromber und Freundin Kathrin lockte: „Zunächst gemeinsam stöbern und dann einen entspannten Kaffee zu sich nehmen, das passt gut zusammen.“

Dass man auch auf kleineren Trödelmärkten eine große Portion Geduld mitbringen muss, wissen die vier Freundinnen Samira, Jenny, Derya und Jenni allzugut. Bereits zum dritten Mal nahmen sie an einem Trödel teil: „Der Spaßfaktor ist mit Freundinnen natürlich größer, als wenn man seine Sachen alleine anbietet. Trotzdem darf man nicht aufgeben, wenn die eigenen Sachen nicht so gut ankommen wie andere“, meint Derya.

Erfolg werde dabei nicht zwangsweise am Gewinn, sondern an der Zahl verkaufter Kleidungsstücke gemessen: „Solange die Standmiete wieder eingenommen wird und wir unseren Spaß haben, ist das in Ordnung.“ Second Hand gehört fest zum Kaufverhalten der vier Frauen dazu, der Blick zum Nachbarstand bleibt da nicht aus. Für den Gerresheimer Frauentrödel sehen sie gute Chancen, sich zu etablieren — dem Stadtteil tue es gut, wenn es Angebote jenseits der klassischen Märkte gebe.