Interconti gewinnt Hotel-Poker
Anfang Juni kehrt das Luxushaus zurück — als Pächter.
Düsseldorf. Der Hotel-Poker ist beendet: Das Interconti kehrt zum 1. Juni an die Königsallee 59 zurück — und Dorint kehrt Düsseldorf den Rücken. Damit hat das Verwirrspiel um Pachtverhältnisse und Managementverträge unter den Hotelbetreibern an der Kö den Höhepunkt erreicht.
Bislang war Dorint Pächter der Immobilie, die der DKÖ Objektgesellschaft gehört. Wie in Hotelkreisen üblich, beauftragte Dorint wiederum das für den Luxus-Standort international wesentlich renommiertere und erfahrenere Intercontinental mit dem Betrieb des Hauses an der Kö. Anteile von Umsätzen sind in der Regel bei solchen Vereinbarungen die Entschädigungen des Betreibers für die Nutzung des Gebäudes.
Doch es kam aufgrund finanzieller Auseinandersetzungen zum Zerwürfnis. Der Rechtsstreit gipfelte in der Trennung von Dorint und Interconti am 31. März. Doch niemand wollte so recht glauben, dass Dorint weiter Flagge an der Kö zeigen wird. Für zahlungskräftige Gäste aus dem Ausland war die deutsche Hotel-Gesellschaft mit Sitz in Köln am Luxusstandort in Düsseldorf offenbar eine Nummer zu klein.
Keine Überraschung ist also jetzt die Rolle rückwärts, bei der Dorint ganz raus ist — und die Luxuskette direkte Pächterin bei der DKÖ Objektgesellschaft.
Laut Dorint wurden für die Einigung mit Intercontinental Hotels Group (IHG) drei seit dem Jahr 2000 gemeinsam betriebene Häuser untereinander aufgeteilt. Demnach zeigt Dorint nur noch in der Domstadt Flagge, in Berlin und Düsseldorf residiert wieder Interconti. Ob daneben Geld auf den Tisch gelegt wurde, darüber schweigen beide Häuser.
Mit dem Interconti wird auch Hoteldirektor Ronald Hoogerbrugge zurückkehren. Die 150 Mitarbeiter werden — wieder einmal — übernommen. Und IHG-Präsident Kirk Kinsell kündigt weiteres Wachstum an. „Wir haben in Deutschland 70 Hotels. 19 weitere sind in Planung.“