Mäzen Udo van Meeteren: „Nutze dein Leben, das Gute zu tun“

Düsseldorfs Ehrenbürger Udo van Meeteren wird 85 Jahre alt.

Düsseldorf. Am Donnerstag wird Düsseldorfs Ehrenbürger Udo van Meeteren, einer der größten privaten Wohltäter Deutschlands, 85 Jahre alt. Mit über 65 Millionen Euro Kapital hat der ehemalige Unternehmer seine Stiftung ausgestattet. Da der hochgewachsene, charmante Herr nie gern im Mittelpunkt steht, verbringt er seinen Ehrentag mit der Familie im Ausland. Auf die Frage nach dem eigenen Geburtstagswunsch kommt die typische Antwort: „Bei runden oder halbrunden Geburtstagen schenke ich immer etwas. Wir haben eine Zustiftung zu meiner Stiftung gemacht und die Repräsentanz der Universität am Schadowplatz 14 gekauft.“

Ob es die Berger Kirche oder das Schloss Benrath ist, ob Natur oder Völkerverständigung, van Meeteren schenkt, aber redet niemandem ins Konzept. Auch diesmal sagt er: „Ich bin zwar Ehrensenator der Universität, aber ich habe mit der Universität nichts zu tun. Ich hoffe, dass das Studium universale ein Erfolg wird, für Studenten und ältere Menschen.“

Fünf Millionen Euro hat er über seine Stiftung für das Grundstück ausgegeben. Es wird von den Architekten HPP saniert und erhält einen 4,20 Meter hohen Saal mit natürlichem Licht. Ohne Inneneinrichtung kommen noch über zwei Millionen Euro hinzu. Und die Miete, die auf 250 000 bis 300 000 Euro im Jahr geschätzt wird, will er gleichfalls in irgendeiner Weise erlassen.

Früher saß van Meeteren in Aufsichtsräten und Beiräten, heute sind es eher Kuratorien wie Oper, Tonhalle, Bürgerstiftung, Hetjens- und Stadtmuseum. Beim Initiativkreis Kultur machte man ihn zum Ehrenvorsitzenden. Und in der Begabtenstiftung sucht er noch nach Zustiftern.

Nein zu sagen, gelingt ihm kaum. Deswegen überlässt er die Auswahl aus den rund 500 Anträgen im Jahr meist dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Manchmal wird er persönlich angesprochen, von der Schulleiterin in einem Eifeldorf etwa, wo er mit seiner Familie ein Landhaus hat. Als er es ablehnen wollte, seinen Namen für die Schule herzugeben, hatte die Direktorin schon den Verbandsbürgermeister eingeschaltet. Nun ist er Ehrenbürger von Wallersheim.

Die Stiftung wurde 1980 zum 100. Geburtstag des Vaters errichtet. Der Sohn gab ihr mit auf den Weg: „Nutze dein Leben, das Gute zu tun“. Jedes Jahr schüttet die Stiftung 1,5 bis zwei Millionen Euro aus.

Wie der Ehrenbürger Düsseldorf findet? Seine Antwort: „Lebenswert, liebenswert und überschaubar. Ich lebe seit 60 Jahren am Hofgarten. Es wäre schön, wenn wir die Zusammenführung des Hofgartens erreichen könnten.“ Und die Kritik? „Wir haben zu viele Events. Alles muss heute als ein Ereignis deklariert sein, dann drücken sich die Leute die Nase platt.“