Interview: „Als Kölner hat man Vorurteile“
Am Mittwoch trat Anne Lütkes (Grüne) ihr Amt als neue Regierungspräsidentinan der Cecilienallee an.
Frau Lütkes, wie war denn Ihr erster Arbeitstag als Chefin der Bezirksregierung Düsseldorf?
Lütkes: Ach, eigentlich ganz freundlich und ruhig. Der Empfang hier für mich war sehr nett, so kann es weiter gehen.
Lütkes: Was, dritte Wahl? Nein, um Gottes willen. Düsseldorf ist der größte Regierungsbezirk, das ist eine sehr wichtige Aufgabe und für eine Grüne auch eine große Ehre. Natürlich hat es mich geehrt, als Justizministerin im Gespräch zu sein und als Juristin habe ich da eine große Affinität. Und Köln, ja, das wäre für mich ein Ding gewesen. Andererseits schadet es nicht, wenn dort - genau wie hier in Düsseldorf - mal jemand von außen kommt. Eine gewisse Distanz zu den Dingen kann hilfreich sein.
Lütkes: Ja, ich bleibe in Köln, dort haben mein Mann und ich unsere Anwaltskanzlei. Das hat aber nichts mit einer etwaigen Aversion gegen Düsseldorf zu tun.
Lütkes: Nun ja, man hat als Kölner seine gepflegten Vorurteile. Natürlich wird die Rivalität oft übertrieben. Aber ich bin in Köln fest verankert und wenn ich da jetzt mit der Straßenbahn fahre, sagen immer wieder mal Leute: Nee, Frau Lütkes, alles Gute für Sie persönlich, aber was haben Sie sich denn da für einen Arbeitsort ausgesucht?
Lütkes: Zunächst mal, ja.
Lütkes: Langsam. Zu konkreten Zahlen und Finanzlagen kann ich am ersten Arbeitstag noch nichts sagen. Was ich sagen kann, ist dies: Die kommunale Selbstverwaltung, die Sicherung der Daseinsvorsorge ist mir sehr, sehr wichtig. Dazu gehört auch ein kulturelles Angebot. Wir müssen die Finanzlage der vielen Kommunen genau analysieren. Ich denke, dass da ein Ausgleich wichtig ist und für den müssen auch eine Landes- und eine Bezirksregierung sorgen. Was noch nicht heißen muss, dass Düsseldorf was gestrichen bekommt.
Lütkes: Es ist eine ganz klare Verpflichtung, da sehr genau und sehr streng hinzuschauen. Einzelgenehmigungen kann es nur nach Recht und Gesetz geben.
Lütkes: Aber jetzt hat es dort ja einen einen Vergleich gegeben. Den habe ich mir angeschaut, er erscheint mir ausgewogen.
Lütkes: Der Umweltschutz ist für mich eine der wichtigsten Aufgaben überhaupt. Und der Feinstaub ist ein großes Problem. Aber ich muss auch hier erst die Details kennen, dann werden wir entscheiden, ob weitere Veränderungen zum Schutz der Menschen notwendig sind.
Lütkes: Als Bezirksregierung müssen wir im Gegenteil darauf achten, dass auch eine neue Schulpolitik nicht vor Ort zerfasert oder gar im Chaos endet. Ich bin da zuversichtlich. Im übrigen hat Schulministerin Sylvia Löhrmann zu Recht darauf hingewiesen, dass es ein gemeinsames Schulrecht für den Bund und einheitliche Standards geben sollte.