Jahresbilanz 2020 Gastronomie leidet schwer unter der Corona-Krise

Düsseldorf. · Die Agentur für Arbeit hat ihre Bilanz für das Jahr 2020 vorgelegt. In Branchen wie der Gastronomie schlägt sich die Corona-Pandemie besonders nieder.

Ein geschlossenes Lokal in der Düsseldorfer Altstadt. Die Gastronomie ist von der Corona-Krise besonders hart getroffen.

Foto: dpa/Henning Kaiser

(ae) Arbeitslosigkeit als Folge der Corona-Krise trifft manche Branchen deutlich härter als andere. Die Jahresbilanz der Agentur für Arbeit zeigt, dass vor allem in der Gastronomie starke Auswirkungen spürbar sind. Seit April 2020 meldeten sich 1931 Düsseldorfer arbeitslos, die zuvor in dieser Branche tätig waren. Das ist ein Plus von 43,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Die Krise bekamen auch die Reisebüros sehr stark zu spüren. Von April bis Dezember meldeten sich 165 Mitarbeiter arbeitslos. Dies entspricht einem Anstieg von sogar 73,7 Prozent. Ebenfalls auffällig: 550 Beschäftigte aus dem Bereich Verkehr verloren zudem ihren Job (+52,3 Prozent).

Auch im Gesamtdurchschnitt stieg die Zahl der Arbeitslosen, also auch bezogen auf die Zeit vor der Pandemie. So waren 26.686 Menschen im Jahr 2020 arbeitslos gemeldet, wie Agentur für Arbeit und Jobcenter mitteilen. Das waren 4207 Personen mehr (+18,7 Prozent) als 2019. Bei jungen Menschen stieg die Zahl sogar noch deutlich stärker (+26,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote betrug altersübergreifend 7,8 Prozent (+1,2 Prozent), der höchste Wert seit 2016.

Hinzu kommt: 24 911 Menschen verloren ihren Job, 11,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Hingegen nahmen nur 17 907 Menschen eine Beschäftigung auf, ein Minus von 3,4 Prozent. Die Zahlen von Dezember sprechen eine noch deutlichere Sprache, um die Folgen der Pandemie für den Arbeitsmarkt abschätzen zu können. 27 743 Menschen waren da arbeitslos gemeldet, 5606 Düsseldorfer (+25,3 Prozent) mehr als noch im Dezember des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote lag da bei 8,0 Prozent, im Dezember 2019 waren es 6,5 Prozent.

Bessere Nachrichten vermeldet das Jobcenter. Hier stieg die Zahl der Leistungsempfänger um 1660 Personen, also mit elf Prozent nicht ganz so stark. Eine Besonderheit des Jahres war die Kurzarbeit. Noch nie nutzten sie so viele Menschen gleichzeitig. Von Januar bis Dezember wurden 11 253 Anzeigen gestellt, für potenziell 255 080 Beschäftigte. Zum Vergleich: 2019 zeigten 44 Betriebe für 809 Mitarbeiter Kurzarbeit an. Allerdings sind die Anzeigen nicht mit der tatsächlichen Zahl von Menschen in Kurzarbeit zu vergleichen. Denn die Unternehmen können flexibel entscheiden, ob sie die angemeldete Kurzarbeit tatsächlich umsetzen, und sie müssen das im Nachhinein abrechnen.