Guter Vorsatz Jeden Tag eine gute Tat in Düsseldorf

Düsseldorf · Unsere Redaktion will das neue Jahr konstruktiv angehen und in jeder Ausgabe eine Möglichkeit vorstellen, in der Landeshauptstadt etwas für die Mitmenschen oder die Umwelt zu tun.

 Wenn wir was fürs Klima tun wollen, da kann das Rad nicht nur bei Sonnenschein das bevorzugte Verkehrsmittel sein.

Wenn wir was fürs Klima tun wollen, da kann das Rad nicht nur bei Sonnenschein das bevorzugte Verkehrsmittel sein.

Foto: Nikolas Golsch

Das Sinnbild dieser Geschichte und der damit verbundenen Idee ist kompostierbar. Es steht noch ungenutzt und damit fern seiner Kompostierung im Badezimmer: die Bambus-Zahnbürste. Ihr Griff ist aus einem natürlichen Material, das sehr schnell nachwächst, hergestellt, auch die Verpackung ist frei von Plastik und der Putzvorgang damit schadstofffrei. Es wäre also an dieser Stelle ziemlich leicht, den eigenen Müllberg ein kleines bisschen abzusenken. Und doch braucht es eine, die einem eine solche Bürste schenkt, und zudem Zeit, mit den Gewohnheiten zu brechen. Denn die bisherige Bürste biegt sich doch so schön mit und ihre Borsten haben doch praktischer Weise unterschiedlich lange Borsten für die diversen Anforderungen, die wir als Gebissbesitzer so haben.

Genau darum geht es in der neuen Serie unserer Redaktion. Der Titel ist leicht vermessen, der Gedanke dahinter aber hoffentlich ein konstruktiver. Wir wollen jeden Tag eine gute Tat in Düsseldorf schaffen. Etwas, das man in seinem Alltag in dieser Stadt machen oder verändern kann, um das Leben hier (meint Stadt wie Planeten) ein wenig zu verbessern. Und dabei wollen wir nicht bei den ganz einfachen Sachen stehen bleiben. Jemandem den Weg erklären, einem anderen die Vorfahrt lassen oder zurechnungsfähig lächeln wollen wir auch so. Die guten Taten werden voraussichtlich vor allem in zwei Bereichen möglich sein: im Sozialen und mit Blick auf die Umwelt.

Am Rande der Debatten um den städtischen Etat geschah im Dezember etwas, das diese Stadt auch auszeichnet. Die Kassenlage ist gut, deshalb wurde natürlich fleißig erörtert, wofür man alles Geld ausgeben kann, für neue Radwege, die Förderung der Kultur, einen Anbau für den Aquazoo. Aber es ging eben nicht ausschließlich um diese Fragen, sondern es wurden auch zusätzliche Beträge benannt, mit denen die Stadt gegen Kinderarmut wirken will. Es gibt in dieser Stadt auch viele Menschen, die wenig Geld zur Verfügung haben, die wohnungslos oder vereinsamt sind. Es gibt neben der Stadt Stiftungen und Vereine, die sich um die Betroffenen kümmern, aber ebenso Möglichkeiten für jeden, ein bisschen zu helfen.

Ähnlich ist die ökologische Lage. Auf politischer Ebene wird über Luftreinhaltepläne und Umweltspuren diskutiert, wenn Düsseldorf als Ganzes aber etwas fürs Klima tun will, müssen wir als Bürger mitmachen. Wir müssen (nochmal) darüber nachdenken, mit welchem Verkehrsmittel wir uns durch die Stadt bewegen, schauen, was wir wo einkaufen, und ausprobieren, was uns dem Ideal von „Zero Waste“ (Null Müll) näher bringt.

Unsere neue Serie wird voraussichtlich auch etwas mit uns machen. Wir haben uns vorgenommen, die Ideen nicht nur zu recherchieren und zu erklären, sondern auch auszuprobieren. Wir wollen den „Man müsste eigentlich mal“-Modus verlassen. An einem freien Samstag ist das vermutlich noch hinzukriegen, aber unsere Vorschläge sollen auch für einen müden Montag oder einen stressigen Mittwoch sein.

Wir werden vielleicht auch Fehler machen, also annehmen, etwas Gutes zu tun, tatsächlich aber leider gar nichts verbessern. Wir gingen zum Beispiel davon aus, dass es sinnvoll ist, bei Getränken konsequent auf Glasflaschen zu setzen. Dann stießen wir auf die Hinweise, dass das höhere Gewicht der Glasflaschen die Umweltbilanz trübt (wegen des höheren Spritverbrauchs beim Transport) und dass die Strecke, die die Mehrwegflasche zurücklegen muss, ein wesentlicher Faktor ist. Wir werden dieses Thema also nochmal in Ruhe betrachten müssen. Und auch in dieser Hinsicht ist die Bambuszahnbürste ein gutes Sinnbild. Denn Griff und Verpackung sind zwar biologisch einwandfrei, aber es gibt – so haben wir inzwischen gelernt – bei den Borsten noch einige Varianten, die doch wieder Plastik enthalten.