Jetzt geht’s los in Düsseldorf: Der Karneval-Fahrplan für die tollen Tage
Ab Donnerstag bis Montag befindet sich die Stadt im Ausnahmezustand. Das Comitee Carneval sagt, welche Veranstaltungen es bis dahin plant.
Düsseldorf. Eins vorweg: Die Genehmigungen für alle Veranstaltungen des Comitee Carneval (CC) liegen seit Dienstagmorgen bei Sven Gerling, dem Leiter Organisation und Sicherheit, vor.
Heute gehen die tollen Tage los und bis Montagabend befindet sich die Stadt im Ausnahmezustand. „Der Showdown beginnt“, meint Hans-Jürgen Tüllmann, Geschäftsführer des Comitee Carneval. Um 10.30 Uhr beginnt vor dem Rathaus das Bühnenprogramm, bevor um 11.11 Uhr die Möhne das Rathaus stürmen. Zwei- bis dreitausend Jecken werden erwartet. „Allerdings weiß ich auch nie, wer die schätzt. Aber es werden viele sein“, sagt Tüllmann.
Am Samstag startet um 14 Uhr der Kinderumzug vor dem Görres-Gymnasium an der Königsallee. Die acht Düsseldorfer Kinderprinzenpaare werden in einer Kutsche vorweg fahren. Mit 3422 gemeldeten Teilnehmern erreicht er die Rekordwerte vom vorigen Jahr und ist damit einer der größten Kinderumzüge in Deutschland. Der Zug ist so schön, weil nur Fußgruppen mitlaufen und die Kleinen entspannt am Rand stehen und Kamelle sammeln. Genau das war aber im vergangenen Jahr das Problem — die Kamelle wurden von einem großen Lkw aus verteilt. Wegen der vielen Kinder auf dem Schulhof war das zu gefährlich geworden. „Wir haben deshalb Abholscheine an die Schulen geschickt. Damit konnte man sich die Kamelle bei der Metro besorgen“, sagt die Jugendbeauftragte Ellen Schlepphorst. Außerdem wurden die Eltern mehr in die Pflicht genommen. Die Zahl der Ordner steigt auf einen Ordner pro 20 Kinder.
Um 11 Uhr geht’s los am Sonntag, dann ist buntes Kö-Treiben angesagt. Wie im Vorjahr gibt es ein Musik-Konzept. Bisher bespielten DJ’s vom Restaurant La Terrazza die Kö mit Musik. In diesem Jahr steht ein doppelstöckiger Schankwagen der Warsteiner Brauerei auf der Kö an der Ecke Grünstraße. Dorthin kann man seine Musikwünsche per SMS schicken. Auch Grüße können ausgerichtet werden. Tüllmann: „Den Wagen habe ich bei einer Veranstaltung in Warstein gesehen und zu den Verantwortlichen gesagt, das Ding will ich auch beim Rosenmontagszug haben.“
Vor dem Bergischen Löwen wird es wieder ein karnevalistisches Programm der Düsseldorfer Bürgerwehr geben. „Das ist im Vorjahr so gut angekommen, dass wir die Bürgerwehr gebeten haben, ihr Angebot auszuweiten“, sagt der Geschäftsführer.
Der Höhepunkt des Straßenkarnevals wird natürlich der Rosenmontagszug sein. Insgesamt werden sich 126 Wagen auf den Weg durch die Stadt machen, darunter zwölf Mottowagen. Vielleicht auch nur elf. „Einer fehlt uns noch, da warten wir ab, was die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen in Berlin bringen. Danach entscheiden wir neu“, sagt CC-Präsident Michael Laumen. Mit lokalen Themen hat sich Rosenmontagswagen-Künstler Jacques Tilly sehr schwergetan. „Düsseldorf ist so langweilig in diesem Jahr. Es ist überhaupt nichts passiert“, meint Tüllmann.
Durch den geänderten Zugweg (die WZ berichtete) muss auch die Zahl der Sicherheitskräfte leicht aufgestockt werden. Neben 544 Wagenbegleitern stellt das CC 288 Security-Mitarbeiter. Außerdem sichern 747 Polizeibeamte den Zugweg. 38 Verkehrskadetten kommen auch zum Einsatz, und 293 Sanitäter der Malteser und des Deutschen Roten Kreuzes stehen bereit, falls die Jecken medizinische Hilfe benötigen. Auch für die 76 Pferde, die im Zug mit dabei sind, wird gesorgt. „Wir sind in enger Abstimmung mit dem Veterinäramt. Um Anreitzeiten und die Belastung für die Tiere so gering wie möglich zu halten, werden die Pferde ziemlich am Anfang laufen“, erklärt Tüllmann. „Was mich richtig aufregt, ist, dass wir Leute brauchen, die die Sanitäter beschützen müssen. Das ist mir unbegreiflich“, sagt Tüllmann mit Blick auf Übergriffe gegen Sanitäter. Auf weit über 200 000 Euro beziffert das Comitee Carneval die Kosten für die Sicherheit.