Kletterpartie auf Schuldach endet in Klinik
Das Motiv der zwei Mädchen (12), die am Freien Christlichen Gymnasium abgestürzt sind, ist unklar.
Düsseldorf. Ihre Abenteuerlust haben am Montagabend zwei Mädchen in Reisholz mit ihrer Gesundheit bezahlt. Sie brachen, auf der Lichtkuppel eines Flachdachs sitzend, durch das Plexiglas und verletzten sich beim Sturz in vier Meter Tiefe — die WZ berichtete am Dienstag.
Ein Junge, der ebenfalls dabei gewesen sein soll, blieb offenbar unverletzt. Am Tag danach herrscht am Freien Christliche Gymnasium Buchenstraße, wo der Unfall passierte, Ratlosigkeit. „Ihre Motivation ist mir nicht klar. Zu sehen und zu holen gibt es hier nichts“, sagt Thomas Tonn, Leiter des Gebäudemanagements der Schule.
Einfach ist die Absturzstelle auf dem Flachdach eines Toilettengebäudes nicht zu erreichen. Über eine Natursteinmauer geht es neben dem Gebäude eine bewachsene Böschung hinauf. Dann müssen die Mädchen — beide nicht Schülerinnen des Gymnasiums — ein mannshohes Tor überwunden haben und so in Richtung Lichtkuppel gelangt sein.
Der Notruf bei der Feuerwehr ging um 19.12 Uhr ein. „Um 19 Uhr ist vom Personal keiner mehr auf dem Gelände. Die Alarmanlage wird scharf gestellt“, erklärt Tonn. Entweder haben die Mädchen eine Schulhofmauer überklettert, oder sich auf dem Gelände einschließen lassen.
Rückwärts müssen die Zwölfjährigen durch die nachgebende Kuppel gestürzt sein. Sie haben danach trotz ihrer Verletzungen das Gebäude noch verlassen können — offenbar durch den Notausgang. Außerhalb des Schulgeländes trafen sie auf einen der Väter, der den Notruf absetzte.
Das eine Mädchen wurde in das Sana-Krankenhaus Benrath gebracht und gestern am Knie operiert. Das andere verletzte sich schwerer und kam in die Uniklinik. Über ihren Gesundheitszustand wurde nichts bekannt. Die Polizei ermittelt nicht, da der Fall laut Sprecher Michael Baum keine strafrechtliche Relevanz habe.