Koeps Kino

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Foto: Julie Vrabelova/dpa-Bildfunk

Sie hat sich die Welt schön gemalt. Basierend auf der Geschichte der kanadischen Volksmalerin Maude Lewis (1903 - 1970) erzählt das irisch-kanadische Drama von einer Frau, die trotz aller Widrigkeiten ihres Lebens die Kunst zur Überwindung ihrer Grenzen nutzen konnte. Körperlich durch eine Gelenkerkrankung in der Kindheit stark beeinträchtigt, wird Maud (Sally Hawkins) als junge Frau von den Eltern als Haushälterin an den eigenbrötlerischen Fischhändler Everett Lewis (Ethan Hawke) „abgegeben“. Beengt in dem winzigen Haus, entdeckt Maud die Welt der Farben für sich und bemalt die unterschiedlichsten Materialien mit ihren leuchtenden, kleinformatigen Blumenbildern. Trotz der anfänglichen Grobheit Everetts wächst die Beziehung der beiden Außenseiter zu einer tiefen Verbindung, der auch die wachsende Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für Maudies Bilder nicht im Wege steht.

Atelier, Vorpremiere am Mo. um 20 Uhr

Sie waren Feuer & Eis auf dem Centre Court. Das Duell um den Cup von Wimbledon gehört zu den legendären Momenten der Sportgeschichte. 1980 traf der disziplinierte WeltranglistenErste und routinierte Grundlinienspieler Björn Borg auf seinen amerikanischen Herausforderer, den Angriffsspieler John McEnroe, einen Hitzkopf, der für seine rüden Ausfälle auf dem Platz und in der Öffentlichkeit bekannt war. Während Borg den Cup zum 5. Mal in Folge holen soll und nach einer langen Karriere ausgebrannt wirkt, brennt der Heißsporn auf darauf, den kühlen Skandinavier zu besiegen. Das Sportdrama von Janus Metz Pedersen nutzt die charakterlichen Gegensätze geschickt zum Spannungsaufbau auch jenseits des Courts. Ein Tennis-Thriller dank der darstellerischen Leistung von Shia LaBeouf und Sverrir Gudnason auch für Nicht-Sportler durchaus genießbar.

Metropol, tgl. 16.45 Uhr und 19 Uhr (am Mo. um 16.45 Uhr im engl. OmU)

Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Mit diesem simplen Slogan nehmen die Radikalen ein ganzes Volk als Geisel ihrer Ideologien. Der ägyptische Regisseur Mohamed Diab inszeniert das politische Drama seiner Heimat als hochbrisantes Kammerspiel. 2013 ist der islamische Frühling wieder in sich zusammengebrochen, in Kairo putscht die Armee gegen die Muslimbrüder und Präsident Mursi. Es kommt zu gewalttätigen Demonstrationen beider Seiten und die Polizei verhaftet aus beiden Lagern. Die Gefangenen werden in einem Laster durch Kairo gefahren. Währenddessen wiederholt sich im Mikrokosmos des Transports die Eskalation des Konflikts.

Preisgekröntes Polit-Drama von Mohamed Diab, der bereits mit „Kairo 678“ sein Gespür für brisante Themen im modernen Ägypten eindrucksvoll bewies.

Metropol, Do. - Mi. 21.15 Uhr (ägypt. OmU)

Gutmensch oder Schönwetterheld? Christian ist mit sich selbst im Reinen: Der smarte Intellektuelle hat sich als Kurator des königlichen Museums von Stockholm in der linksliberalen Kunstschickeria mit noblem Appartment, teurem E-Auto und gelegentlichen Eroberungen gut eingelebt. Das neueste Ausstellungsprojekt „The Square“ soll den Spagat zwischen Anspruch und Öffentlichkeitswirkung schaffen und setzt auf das Gute im Menschen. Ein weißes Quadrat soll mitten in der Stadt zum selbstlosen Handeln einladen. Die gutgemeinte Aktion entwickelt eine ungewollte Eigendynamik und als Christians Handy gestohlen wird, ist es schnell vorbei mit der liberalen Gelassenheit.

Amüsante, theatralisch etwas überfrachtete schwedische Satire von Ruben Östlund über den Kunstbetrieb und weltferne Weltverbesserungsvorstellungen.

Atelier, tgl. 16 u. 19 Uhr, Mo. um 17 Uhr, am So. um 19 Uhr im engl. OmU

Das Jahr 2016 ist ein entscheidender Schritt im Leben des Ausnahme-Geigers Daniel Hope: Der Engländer, der 1973 in Südafrika geboren wurde, wird zum Direktor des Zürcher Kammermusikorchesters ernannt und er zieht nach Berlin. Damit begibt er sich auch auf die Spurensuche seiner Herkunft. Die Familie des jüdischen Künstlers musste vor den Nazis nach Südafrika fliehen. Aus Protest gegen das Apartheidsregime zog die Familie dann nach London um, wo Yehudi Menuhin ein Mentor des begabten Violinisten wurde. Filmporträt von Nahuel Lopez.

Bambi, tgl. 16.45 Uhr u. So. um 14.30 Uhr (engl. OmU)

Mauerfall-Farce. 75 Jahre nach Ernst Lubitschs Widerstands-Farce „Sein oder Nichtsein“ greift Franzsika Meletzky die Grundidee der Köpenickiade auf und überträgt sie auf die DDR kurz vor der Wende. Mit einem politischen Stück will sich ein Ostberliner Theater Gehör verschaffen, ohne das SED-Regime zu verärgern. Doch als seine Tochter Hals über Kopf beschließt, eine Montagsdemo zu besuchen, für die Honecker angeblich schon den Schießbefehl ausgegeben hat, ist Not am Mann. Das Ensemble beschließt kurzerhand, das Schicksal in die Hand zu nehmen: Während der echte Honecker bei einem Jagdausflug ist, übernimmt der Honecker-Darsteller Otto Wolf die Rolle, um im Zentralkomitee das Blutbad zu verhindern.

Die turbulente Verwechslungskomödie setzt auf jede Menge Honni-Klischees und Klamauk. Die wenigen guten Gags gehen in einer - trotz hochkarätiger Besetzung - eher lahmen Inszenierung unter.

Metropol, tgl. 16.45 Uhr

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