Fotografie Wolkenhimmel wie Kleidungsstücke der Haute Couture

Düsseldorf · Christian und Helga von Alvensleben präsentieren in der Galerie Noirblanche zum ersten Mal ihre Wolken-Fotos.

Könnte ein gemaltes Seestück aus dem Goldenen Zeitalter sein, ist aber eine fotografierte Wolkenformation. Der Titel lautet „Pioneer“. 

Foto: Christian und Helga von Alvensleben

Aufgewühltes Meer, die Gischt schäumt auf, durch die schwarzgrauen Wolken bricht die Sonne und erhellt die Fluten. Könnte ein Seestück eines niederländischen Malers aus dem Goldenen Zeitalter sein. Ist aber eine Fotografie einer Wolkenformation. Geschaffen vom Fotografen-Ehepaar Christian und Helga von Alvensleben. „Pioneer“ nennt sich das 1,50 x 1 Meter große Werk. Es ist eines von 15 Fotos, die in der Galerie Noirblanche zu sehen sind. Alle zeigen Wolkengebilde, die das Künstlerpaar am südlichsten Zipfel der Kanaren mit einer Digitalkamera samt Teleobjektiv eingefangen hat. Häufig sind die flüchtigen Wolkengefüge erst gar nicht als solche erkennbar. „Ulysses“ erinnert an den Blick aus einer Raumsonde ins All, „Hipparcos“ scheint eine gekippte Wattelandschaft zu zeigen. In „Viking“ blitzen zwischen dunklen Wolken die Spektralfarben auf: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett – gebrochen vom Sand, den der Saharawind mit sich brachte. Die Verfärbungseffekte erzielen Christian und Helga von Alvensleben dadurch, dass sie Filter vor die Kamera setzen. Sie bearbeiten die Bilder aber nicht nach.

Der Sand, den der Saharawind mit sich bringt, bricht die Spektralfarben. „Viking“ nennen Christian und Helga von Alvensleben die Fotografie.

Foto: Christian und Helga von Alvensleben

Das Künstlerpaar präsentiert seine Wolken-Fotos in der Galerie von Volker Marschall zum ersten Mal überhaupt. „Haute Couture des Himmels“ lautet der Titel: So wie eine Wolkenformation für Sekunden nur ein einziges Mal zu sehen ist, wird ein Kleidungsstück der „gehobenen Schneiderei“ auch nur einmal hergestellt. Die von Alvenslebens wollen mit den Fotos auf die Verletzlichkeit unseres Planeten aufmerksam machen. Alle Fotos sind Unikate und nach Raumsonden der ESA und NASA benannt, die das Sonnensystem auskundschaften. Es handelt sich um sogenannte Ditone-Farbabzüge, die niemals verblassen. Jedes Foto kostet 16 800 Euro.

Bis 7. März in der Galerie noirblanche, Rather Straße 34.