Musik Das sind die ersten Highlights der Jazz Rally 2020
Düsseldorf · Es wird wieder eine Mischung aus Jazz, Funk, Soul, Pop und Weltmusik geben, unter anderem mit Stefanie Heinzmann aus der Schweiz und Pionier Trilok Gurtu.
Sie haben es geschafft: die neun Jungs zwischen 20 und 23, die seit drei Jahren als Band Wanubalé auftreten. Die überregionale Presse feiert sie und ihren Mix aus Funk, Pop und Jazz mit der Bezeichnung als „Stars der Szene“. Festivalmacher und Agenten wurden auf sie aufmerksam, nachdem sie 2018 bei der Jazz-Rally auftauchten und als Newcomer aus Berlin den „Sparda Jazz Award“ gewannen. Das berichtet Bassist Moritz Schmolke (21), der neben seiner Band-Tätigkeit am Düsseldorfer Institut für Musik und Medien studiert. Sicherlich ist der sympathisch zurückhaltende Musiker ein geeigneter Kronzeuge für die Bedeutung des Wettbewerbs (von der Sparda-Stiftung finanziert), der 2020 in sein neuntes Jahr gehen wird. Ab heute und bis 15. Februar können sich junge Musik-Formationen im Alter von 18 bis 28 dafür bewerben.
Klaus Doldinger sitzt wieder in der Jury für den Nachwuchspreis
Nach dem Sieg 2018 durfte Wanubalé sogar als Vorband für Klaus Doldinger in Baden-Baden auftreten. Der Jazz-Altmeister, der 2020 seinen 84. Geburtstag feiert, wird vom 29. bis 31. Mai wieder in der Jury sitzen. Darüber freut sich Boris Neisser, Chef der Destination Düsseldorf, als er jetzt die Highlights der nächsten Schauinsland-Reisen-Jazz-Rally vorstellte. Froh ist er, dass er die meisten Sponsoren wieder ins Boot holen konnte. Heute keine Selbstverständlichkeit mehr.
Mit einem Budget von etwa einer Million Euro versuchen Neisser und seine Programm-Macher erneut den Besuchern musikalische Vielfalt zu bieten. Jazz, Funk und Soul (mit Stefanie Heinzmann aus der Schweiz), mischen sie mit Pop und Weltmusik (mit Pionier Trilok Gurtu).
Der Ort der Präsentation war kein Zufall: der Franks Club im Tiefparterre der Ratinger Straße 9. Er ist eine neue Adresse, an der künftig auch Star-Jazzer auftreten werden. Vor wenigen Wochen eröffnet – angebunden an Franks Restaurant und Bistro’ – wird sich der Club mit intimer Atmosphäre und warmer Akustik schnell in der Szene herumsprechen. Zumal er in der Altstadt liegt, in unmittelbarer Nähe zur Rheinuferpromenade.
Aus dem Angebot von zahlreichen Auftritten und Bands ragen einige Namen besonders heraus: Kid Creols & the Coconuts werden am 29. Mai im Konzertzelt am Burgplatz die Vision eines multikulturellen Karnevals entfalten. Farbenfrohes Theater und überbordende Lebensfreude verspricht die Gruppe, die in den 1980ern von August Darnell gegründet wurde. Eine Melange aus Latin-Pop, Funk und schrill überzeichnetem Theater, die bekannt wurde durch Hits wie „Annie, I’m not your Daddy“ oder „I’m a wonderful thing Baby“. Live sorgen The Coconuts für schräge Stimmung. Wie schräg, das hängt wohl davon ab, ob die altbewährten Tänzerinnen mittlerweile von einer jüngeren Generation abgelöst wurden.
In Franks Club lockt am gleichen Abend Adam Ben Ezra mit einem Konkurrenz-Angebot. Gehandelt wird er als Kontrabass-Phänomen, Multi-Instrumentalist und Youtube-Star. Er groovt mit Gitarre, Kontrabass, Klarinette, Flöte und Violine, singt manchmal, fügt elektronische Momente hinzu. Oder er steppt und tanzt. Klingt jedenfalls alles andere als langweilig.
Ganz anders ausgelassen ist Jungle by Night: Die neun Jungs aus Amsterdam setzen am 29. Mai im Henkel-Saal auf westafrikanischen Funk und äthiopischen Jazz, türkische Sounds und Hip-Hop-Beats. Eine Nacht später dann kommt China Moses in den Schumann-Saal. Als Erzählerin der Nacht und Hybridsängerin gerühmt wird die Tochter der mehrfachen Grammy-Preisträgerin Dee Dee Bridgewater auch Nummern aus ihrem neuen Album „Nightintales“ zum Besten geben.
Der Ticket-Vorverkauf für die Jazz Rally hat begonnen
Gut fünf Monate sind zwar noch hin bis zum Festival der Jazz-Musik, das über Pfingsten seit 28 Jahren Innen- und Altstadt belebt. Mit zahlreichen Bands und Solo-Musikern, die auch unter freiem Himmel auftreten. Warum so früh das Programm? Ab heute beginnt der Ticket-Vorverkauf. Nur bis 15. Januar läuft der Frühbucher-Rabatt: Bis dahin können Fans das „Early-Bird-Ticket“ (inklusiver VRR-Berechtigung) für 32 Euro ergattern. Danach erhält man den Button, der für alle Konzerte während der drei Tage gültig sein wird, im Vorverkauf für 37, an der Abendkasse später für 42 Euro. Zudem garantiert der Button den Zutritt zu den begehrten Sonderkonzerten. Eine sichere Platzreservierung kostet zusätzlich zehn Euro. Ein Tagesticket für Freitag, Samstag oder Sonntag beläuft sich auf jeweils 30 Euro.
Ticket-Hotline: 0211 / 27 4000