Deutsche Oper am Rhein - Verdi, Wagner und der Ring von Loriot

Die Oper hat eine gute Auslastung und legt ein Programm vor, das sich sehen lassen kann.

Düsseldorf. 6200 waren es am Freitag gegen Mittag. Im Minutentakt steigt die Zahl der Unterstützer, die sich im Internet für den Erhalt der Opernehe Düsseldorf-Duisburg aussprechen.

Intendant Christoph Meyer wollte gestern zu diesem Thema nicht mehr viel sagen. Er setzt darauf, dass die Politiker der Stadt Duisburg erkennen: „Die seit 1956 bestehende Kooperation ist ein funktionierendes Sparmodell.“ Als deutliches Zeichen in diese Richtung versteht er seinen neuen Spielplan: Neun neue Produktionen, vier neue Ballettabende, insgesamt 16 Premieren, Gala-Abende und Open-Air-Konzerte stehen für die beiden Häuser auf dem Programm.

Zur Eröffnung gibt es Strauss, um den neuen Orchestergraben in Düsseldorf in seiner ganzen Wirkung zu präsentieren: Christof Nel inszeniert „Elektra“, die musikalische Leitung hat GMD Axel Kober. Richard Wagner und Guiseppe Verdi, beide 1813 geboren, ehrt der Spielplan auf verschiedene Weise. Burkhard C. Kosminski, Schauspieldirektor in Mannheim und vielen noch als Hausregisseur unter Anna Badora im Düsseldorfer Theater bekannt, bringt „Tannhäuser“ auf die Bühne.

Die Titelpartie singt der Schwede Daniel Frank, der vom Rockmusiker zum Operntenor konvertierte. „Beim Vorsingen brachte er die Luft zum Knistern. Von ihm können wir viel erwarten“, kündigt Meyer an. Loriots „Ring an einem Abend“ wirft einen humorigen Blick auf das Wagner-Universum. Als Uraufführung wird „SehnSuchtMEER oder Vom Fliegenden Holländer“ von Helmut Oehring zu sehen sein.

Die Regie hat Claus Guth. Carlos Wagner, der in dieser Spielzeit „Carmen“ inszeniert hat, bringt „Luisa Miller“ von Verdi auf die Bühne. Stolz ist Meyer auf sein Engagement von Stefan Herheim. Er wird Händels „Xerxes“ in Düsseldorf zeigen. Für ausverkaufte Vorstellungen sorgen bei der Deutschen Oper am Rhein die Kinderopern. Ein Erfolgsmodell, das mit „Die Prinzessin auf der Erbse“ fortgesetzt werden soll.

Wer für Martin Schläpfers Choreographie „Ein Deutsches Requiem“ bislang keine Karte ergattern konnte, hat ab September erst in Duisburg und dann in Düsseldorf wieder Chancen. Der gefeierte Ballettdirektor wird daran anknüpfen und zur Symphonie Nr. 2 von Brahms eine Uraufführung zeigen. Vier neue Ballettabende wird es geben. Schläpfer setzt die Zusammenarbeit mit Hans van Manen fort, er holt die Choreographen Marco Goecke und Amanda Miller an die Deutsche Oper am Rhein.

Bei all den Plänen für die Zukunft war gestern auch Zeit für einen Blick zurück. Zwar ist die Spielzeit noch nicht beendet, doch die Zahlen können sich schon jetzt sehen lassen: Die Auslastung liegt bei 80 Prozent und für 2012/2013 werden weitere Zuwächse erwartet.