Die Kunst-Avantgarde trifft sich im Baumarkt

Junge Künstler zeigen ein Alternativprogramm.

Foto: D.Y.

Düsseldorf. In den letzten Jahrzehnten wuchs zwar die Zahl der Künstler, nicht aber die der Kunsthändler und Museen, die sich für die jungen Künstler interessieren. Den Absolventen der Kunstakademie blieb nichts anderes übrig, als sich selbst zu präsentieren. Sie gründeten Off-Räume und schlossen auf eigene Faust die Lücke zwischen Akademie, Galerie und Museen. Oft war es bei ihnen interessanter, auf alle Fälle lebendiger als in öffentlichen Häusern. Auf Einladung der Quadriennale treffen sich die Künstler der selbstorganisierten Kunst- und Kulturorte im ehemaligen Toom-Baumarkt an der Oberbilker Allee 51/55. Zur Vernissage am Freitag um 19.30 Uhr werden 28 Initiativen mit bis zu fünf Künstlern in den 28 Räumen erwartet. Es dürfte voll werden.

Einige dieser Künstlerräume sind legendär. „Konsortium“ etwa hat längst internationale Auftritte. Markus Ambach arbeitete immer wieder mit Rita McBride zusammen, die zur Akademierektorin aufgestiegen ist und weiterhin bei ihm ausstellt. Es gibt aber auch Idealisten, die diese Arbeit für andere auf sich nehmen. Karl Heinz Rummeny etwa bespielt die Ausstellungsräume im Parkhaus des Malkastenparks seit 1997 regelmäßig. Das WP8 vom Worringer Platz hat sich in den 22 Jahren zum Künstlerverein zwischen Underground und Hype entwickelt.

Rummeny schloss sich mit Alex Wissel zusammen, jenem Querdenker, dem die Performance-Gruppe „Weißer Westen“ in „Agi’s Bar“ an der Ackerstraße zu verdanken ist. Rummeny ist für die 50 Künstler verantwortlich, Wissel für die Abendveranstaltungen mit Performances, Lesungen, Diskussionen und Filmvorführungen.

Die Offräume können bis zum 11. Juni besucht werden, Mittwoch bis Sonntag, 14 bis 19 Uhr. Zur Vernissage am Freitag spricht Kunsthallenchef Gregor Jansen. Anschließend gibt es Performances und Musik.