Gastspiel Ádám Fischer holt „Don Giovanni“ von der Donau an den Rhein

Düsseldorf · Am 19. Mai dirigiert der Principal Conductor der Tonhalle ein Gastspiel der Wiener Staatsoper in Düsseldorf.

Mozarts „Don Giovanni“ mit Sängern und Musikern von der Wiener Staatsoper kommt nach Düsseldorf. Allerdings konzertant an die Tonhalle.

Foto: dpa/Jens Kalaene

Es gibt wohl kaum ein anderes Werk, das Dramatik, Tragik, Lust, Leid aber auch Humor derart musikalisch einnehmend in sich vereint, wie Mozarts Oper „Don Giovanni“. Eine Geschichte um einen von jeglicher Moral freien Verführer und dessen Fall – immerhin soll er laut seinem Diener in Spanien sage und schreibe 1003 Frauen „auf dem Gewissen haben“. Dass nun diese Oper in einer konzertanten Aufführung durch eines der weltweit wohl kompetentesten Häuser für Mozarts Musiktheater – die Wiener Staatsoper – auch in Düsseldorf zu erleben ist, kann als Glücksfall gelten. Ádám Fischer holt auf Einladung der Tonhalle und der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Düsseldorfer Tonhalle sowohl das Orchester der Wiener Staatsoper – dieses heißt, etwas frei formuliert, wenn es Konzerte spielt, „Wiener Philharmoniker“ – als auch den dortigen Chor und selbstverständlich hervorragende Solisten in die Landeshauptstadt.

„Das ist meine Familie, wir verstehen einander. Wir haben die gleichen musikalischen und kulturellen Impulse in Wien erhalten“, verrät uns Fischer in einem Gespräch. Dass er nun diese „Familie“ in seine zweite musikalische „Heimat“ – immerhin ist er hier Principal Conductor – holt, kann als ein wunderbarer Brückenschlag zwischen Rhein und Donau gelten. Wobei bei diesem Gastspiel alles aus der Stadt der Musik kommt, außer den Kulissen, die es für die nicht-szenische Aufführung in der Tonhalle nicht bedarf.

„Don Giovanni ist etwas wirklich Einmaliges in der gesamten menschlichen Kultur“, sagt Fischer. Es sei ein Werk, ergänzt er, das seit seiner Entstehung immer wieder Generationen von Menschen inspiriert habe. „Don Giovanni“ und die „Zauberflöte“ seien die beiden Werke Mozarts, die so viele Menschen zur klassischen Musik gebracht hätten – dies war bei Fischer selbst auch so. Dieses Werk sei eine Tür zur klassischen Musik, bekräftigt Fischer. Nicht zuletzt kann die „Komtur-Szene“ – in der eine Grabmal-Statue des ermordeten Vaters von einer der „Opfer“ des Verführers Don Giovanni zum Mahl erscheint und der Verführer schließlich in die Hölle gerissen wird – als eine der dramatischsten der Operngeschichte gelten.

Diese Musik ist derart stark, dass man dankbar sein könne, wenn möglichst wenig von der Musik ablenke, sagt Fischer auf unsere Nachfrage. Daher sei eine konzertante Aufführung durchaus auch legitim. Es ist natürlich dennoch kein Ersatz für eine szenische Aufführung, vor allem eine, die werktreu ist und nicht versuche, dem Werk etwas Neues aufzustülpen gegen die Intentionen der Schöpfer dieses Werkes. Doch dies stelle durchaus Probleme dar, insbesondere da es von „Don Giovanni“ verschiedene „Fassungen“ (Prager und Wiener) gibt. Diese Fallstricke gibt es indes bei einer konzertanten Aufführung nicht – hier darf die Musik und das Libretto von Lorenzo Da Ponte ganz für sich stehen. Wenngleich das Geschehen in der Tonhalle schon „angedeutet“ werde, erklärt Fischer.

Solistisch zu erleben sind am 19. Mai ab 19.30 Uhr in der Tonhalle Adam Plachetka als Don Giovanni, Irina Lungu als Donna Anna, Tara Erraught als Donna Elvira, Svetlina Stoyanova als Zerlina, Jongmin Park singt Leporello, Jörg Schneider, Don Ottavio, Masetto ist Peter Kellner und schließlich der Commendatore (Komtur) Dan Paul Dumitrescu.

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