Kultur Kompakt Freiluft-Happening über die „irre“ Kunstakademie in Düsseldorf

Düsseldorf · Die „Akademia“-Oper zerlegt die Institution im Malkastenpark. Um Gesang und Musik ging es dabei weniger.

„Akademia“ – Die Akademie-Oper – feierte im Malkastenpark premiere.

Foto: Christian Oscar Gazsi Laki

Die Kunstakademie Düsseldorf ist einem Irrenhaus nicht unähnlich – wobei hier das Stereotyp und natürlich politisch korrekt kein reales, sondern ein fiktives gemeint ist. Oder anders: Es ist ein ziemlich großes Irrenhaus voller eitler, verblendeter Blender, voller um sich kreisender Egos, die ihre innere Verkorkstheit nicht zuletzt durch ihr Auftreten nach außen tragen. Ob dies wirklich so ist, das wollen wir hier nicht beantworten. Denn diese Kunstakademie ist eine Fiktion, zumindest eine von einer „Oper“ – die wie viele ähnliche Phänomene keine ist – in der Tradition der Ästhetik des Unvermögens verpflichteten Art gezeichnet.

Die Macher von „Akademia“ haben in ihrer Oper nach den Sternen gegriffen: Pathos, unkonventionelle Konventionalisierung von Konventionen, Freiluft, aufbrechen von linearer Publikumserfahrung, Verbindung von allen Künsten zu einem Gesamtkunstwerk, Kritik von außen, um nach innen zu wirken. All dies passiert im Malkastenpark in vier plus eine Station, die in Szenen beleuchten sollen, wie schrecklich es an der Kunstakademie doch sei. Eine vollkommen schräge Senatssitzung auf einem Teich, ein verrücktes Kolloquium, eine Szene im Asta-Café und schließlich Aktzeichnen mit den Fragen nach dem Sinn und Unsinn von Kunst. All das eingebettet in einen Rahmen, der mehr erlebt als beschrieben werden muss.

Bei Aylin Leclaires Produktion, in der spürbar viel Engagement steckt, ging es nicht ums schöne Singen oder Qualität von Musik und Text: Es ging nur darum, zu zeigen, wie falsch es wohl an der Akademie läuft. Oder vielleicht auch nicht? Infos: Laki