FFT Ist ein Leben ohne Smartphone möglich?

„Mutanten“ — zehn Jugendliche aus Düsseldorf spielen ihre eigene virtuelle Situation.

Foto: Jonak

Düsseldorf. Das iPhone 32.10 erfüllt alle Wünsche, begeistert sich ein Mädchen. Es geht nicht kaputt, ist verfügbar in allen Regenbogenfarben — und, man glaubt es kaum: Es lässt sich in Köpfhörer-Form oder zu einer Augenklappe biegen. Dann liegen sie und ihre Freundinnen am Strand, genießen das Meeresrauschen — sie bilden es sich zumindest ein. Denn die neun Mädchen und ein Junge rennen, springen und laufen über die Bretter im FFT an der Kasernenstraße.

„Mutanten“ heißt die lockere und sehr originelle Collage aus Tanz-, Spiel und Chor-Szenen, die das Duo Stefanie Elbers und Oleg Zhukov jetzt herausbrachte. Es geht um die virtuelle Gegenwart und Zukunft der nachwachsenden Generation, die mit Internet und Mobilphon bereits im Laufställchen Bekanntschaft gemacht haben.

Zehn Jugendliche im Alter zwischen 14 und 24 aus Düsseldorfer Schulen (und aus der Kunstakademie) haben sich mit dem Duo Elbers/Zhukov Gedanken zur aktuellen Smartphonitis gemacht. Und über die Auswirkungen von Hightech-Kommunikation auf Menschen und ihre Körper. Da stellt Clara nüchtern fest: Handy doch kaputt! Und ist erstaunt: „Ein Leben ohne Smartphone ist doch möglich.“ Ohne erhobenen Zeigefinger, dafür mit viel Ironie und Sarkasmus erzählen sie eigene Histörchen, teilweise untermalt von einer Elektro-Geräusch-Kulisse und Live-Musik.

Sogar Comedy- und Kabarettqualität erreichen sie, wenn sie mit weißem Klebeband einen Wohnungs-Grundriss auf dem Boden markieren und dann in zeigen, wie ihr Tages-Rhythmus in Bade- und Schlafzimmer, in Küche und Korridor vom Smartphone, Tablett und Touch-Screen diktiert wird. Türen quietschen, dann klingelt es immer wieder. „Fantastisch“, strahlt einer: Der Kühlschrank füllt sich von allein, und auf dem Herd steht das, was ich essen darf. Was ein Smartphone eines Tages so alles richtet.

Utopie? Eher eine Horrorvision . . . Viel Jubel für Darsteller und Regie.