„Jeff Koons“ kommt ohne Jeff Koons aus

Künstlerdrama von Rainald Goetz in der Sammlung Philara.

Foto: Thomas Rabsch

Dass „Jeff Koons“ ein Künstlerdrama ist, glaubt man schon am Titel zu erkennen. Koons aber kommt in dem Schauspielhaus-Stück nicht vor, das am Donnerstag in der Sammlung Philara in Flingern Premiere feierte. Der Amerikaner Koons, flirrender Superstar des Kunstbetriebs, dient Autor Rainald Goetz, dem fiebrig Besessenen der Literatur, als Hallraum, als Bezugssystem, mithilfe dessen Koordinaten sich ein Künstlerleben skizzieren lässt. Goetz: „Es geht um Reden, Bilder, Melodien, es geht um Streit und Stimmigkeit. Es geht um Menschen, die was sagen wollen.“ Und es geht um das Leben des Künstlers in der Kunst, im Atelier, im Wahn der Nächte in Clubs und Betten. In einer Sprache, die, rhythmisch musikalisiert, das Kaputte beschreibt und das Zärtliche und das Bizarre.

Rainald Goetz, geboren 1954 in München, studierte Medizin und Geschichte und zählt seit seinem Debütroman „Irre“ (1983) zu den eigenwilligsten Autoren deutscher Sprache. Seine Bücher und Dramen sind Gegenwartspanoramen; 2015 erhielt er den Georg-Büchner-Preis.

Die künstlerische Leitung obliegt André Kaczmarczyk und Felix Kracke. Dramaturgie: Robert Koall.

Die Premiere war ebenso ausverkauft wie die Vorstellung am 5. Januar. Es gibt noch Karten für die Termine am 19. und 23. Februar. Alle Vorstellungen sind bei Philara, Birkenstraße 47a, und beginnen jeweils um 20 Uhr.

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