Jubiläum: Party-Stimmung in der Jazz-Schmiede

Die Big Band der Clara-Schumann-Musikschule feiert ihr 30-jähriges Bestehen.

Düsseldorf. Eine raumgreifende Big Band in der eher kuschelig dimensionierten Jazz-Schmiede: Das bringt eine gewisse Enge mit sich, zumal die Big Band der Clara-Schumann-Musikschule in Düsseldorf eine Fangemeinde von beachtlicher Größe besitzt.

Kein Wunder, dass sich nicht nur die Bühne bis an die Ränder füllte, sondern auch jeder Stehplatz seinen Besucher fand - von den Sitzplätzen ganz zu schweigen. Einige Glückliche hatten es sich auf den begehrten Barhockern am Tresen mit einem Getränk bequem gemacht.

Letzteres passte besonders gut zum süffigen Sound des großen Jazz-Ensembles. Bei solchen satten, swingenden Klängen entsteht nicht nur Konzert-Atmosphäre, sondern auch ein kräftiger Schuss gediegene Party-Stimmung.

Los ging es gleich klangvoll und beschwingt mit Sammy Nesticos "It’s Oh, So Nice". Auf dem Programm standen aber nicht nur Genre-Standards, sondern auch Stücke von Lehrern der Clara-Schumann-Musikschule wie Michael Weiss-Wittig. Von ihm erklang das von vielen lang gehaltenen Tönen geprägte "Monday Night". Am Tenor-Saxophon brillierte dazu Jörg Speier.

Ein Experiment der ungewöhnlichen Art war im vorigen Jahr das Projekt "Big Band und Kirchenorgel" beim Düsseldorfer Orgelfestival. Als Kostprobe davon gab es nun Howard Blakes "Heartbeat" in einem speziellen Arrangement von Tobias van der Locht.

Zwar konnte auf die Schnelle keine Kirchenorgel in die Jazz-Schmiede an der Himmelgeister Straße eingebaut werden, doch mit Hilfe eines Synthesizers (Organist Markus Hinz saß am Manual) erschallten Klänge, die der Königin der Instrumente keine Schande machten. Besonders stimmungsvoll gelang das dazugehörige Saxophon-Solo, das der Big-Band-Leiter Romano Schubert spielte.

Auch Freunde des Jazz-Gesangs kamen auf ihre Kosten. Die Sängerin Sabine Kühlich führte zusammen mit Romano Schubert durch den Abend und sang Soli in Stücken wie "Comes Love" von Lew Brown (Arrangement: Peter Herbolzheimer) oder "Sola Naci" von Candi Sosa. Auffallend war dabei Kühlichs Affinität, mit der Stimme Blasinstrumente nachzuahmen. Alle Stücke, die an dem Abend zu hören waren, befinden sich auf der neuen CD der Big-Band.