Jugendprojekt: Heine-Institut startet Aktion Starschnitt
Das Kulturarchiv will Jugendliche für sich interessieren und zeigen, dass in jedem ein Sammler steckt.
Düsseldorf. "Ziel unseres Projektes ist es, die Hemmschwelle der Jugendlichen gegenüber dem Kulturarchiv abzubauen", sagt Sabine Brenner-Wilczek, Leiterin des Heinrich-Heine-Instituts. "Contain it" heißt das Motto der Aktion Starschnitt, bei der in den kommenden zwei Wochen Jugendliche im Archivcontainer am Heinrich-Heine-Platz an verschiedenen Aktionen zum Thema Sammeln, Aufbewahren und Verwerfen teilnehmen können.
Täglich von 12 bis 20 Uhr können dort Passanten zwischen 12 und 25 Jahren bei Tauschbörsen ihre eigenen Sammlungen erweitern oder beim "Schrottwichteln" Mitgebrachtes gegen neue Schätze eintauschen. Täglich um 16 Uhr heißt es dann "Crash it! - zerstören oder behalten?" Das Publikum am Container entscheidet, ob mitgebrachte Gegenstände zerstört oder aufbewahrt werden sollten. Den Hammer schwingen darf aus Sicherheitsgründen nur Instituts-Mitarbeiter Enno Stahl.
Die Aktion soll zeigen, dass die Arbeit des Heine-Instituts vom Alltag der Jugendlichen gar nicht mal so weit entfernt ist. "Jeder sammelt doch irgendetwas", sagt Enno Stahl. "Sogar ein Starschnitt ist ein Archiv, eine Sammlung von Emotionalien besonderer Persönlichkeiten."
Dass das den jugendlichen Nerv trifft, weiß der Starschnitt-Erfinder, das Magazin Bravo, am besten. Und so weckte es die Aufmerksamkeit der Bravo-Macher, dass sich darauf nun auch Vertreter der hohen Literatur besonnen haben, und sie erlaubten ausnahmsweise eine vorübergehende Nutzung des geschützten Namens.
"Wir wollen künftig verstärkt an jene Plätze gehen, wo sich Jugendliche aufhalten, wir wollen nicht nur in der Schule informieren", sagt Brenner-Wilczek und hat große Ziele. "Ein paar Tausend junge Leute möchten wir schon erreichen."
Wer seine Sammlung mit anderen teilen möchte, kann online Fotos oder Videos seiner Stücke zur Verfügung stellen. Per Voting wird über die interessantesten Einsendungen entschieden.