Konzert im Rather Dome: Große Party mit Fanta 4
Die 7000 Zuschauer feiern die Hip-Hop-Stars beim Konzert im Rather Dome.
Düsseldorf. Der Bass schwillt an, Schatten tanzen über die Stoffbahnen, die Spannung steigt, endlich fällt der Vorhang — und enthüllt eine menschenleere Bühne. Ja, wo sind sie denn nun, die Fantas? Zum Glück müssen die Fans nur noch kurz auf sie warten. Sogleich tauchen sie auf wie aus dem Nichts, werden mechanisch hoch auf die kreisrunde Bühne im Zentrum der Halle gefahren, und steigen ohne Umschweife in den Song „Wir Gladiatoren“ vom neuen Album ein.
Für grandiose Inszenierungen hatten die Stuttgarter schon immer ein Händchen. Am Mittwochabend schafften es die Fantastischen Vier im Dome wieder einmal, ihr Publikum zu verblüffen — und das auch nach 20 Jahren. 1991 erschien das erste Album „Jetzt geht’s ab“, damals „nur“ auf Platz 22 der Charts. Heute kaum mehr vorstellbar, denn die Rapper zählen mittlerweile zu den erfolgreichsten deutschen Musikern überhaupt.
2010 nistete sich die aktuelle CD „Für dich immer noch Fanta Sie“ für 37 Wochen an der Chartspitze ein. Mit der gleichnamigen Tour gastierten sie jetzt in Düsseldorf. Die Lichtshow ist mit riesigen LED-Ringen und Diskokugeln überwältigend, die gute Laune, die Smudo, Thomas D, Michi Beck und And.Ypsilon verbreiten, zaubert einem unweigerlich ein Lächeln ins Gesicht.
Sie hüpfen, tanzen, und schauspielern, dass man beinahe vergisst, dass alle vier doch längst die 40 überschritten haben. Sie sind vielleicht älter geworden, ihre Jugend haben sie sich aber nicht nehmen lassen.
Die gesamte Hit-Palette bekommt das Publikum zu hören, von aktuellen Stücken wie „Gebt uns ruhig die Schuld“ und „Einfach sein“ bis hin zu den Klassikern „Sie ist weg“, „MfG“ und „Tag am Meer“.
Die Zuschauer gehen bei fast allen Nummern textsicher mit. Schließlich sind es diese meist humorvollen, mal nachdenklichen, stets aber eloquenten Lebensweisheiten, welche den Fantas ihren Erfolg und ihre besonders heterogene Fangemeinde beschert haben.
Nach eineinhalb Stunden verlässt die Band die Bühne, bevor sie sich vom Publikum lautstark wieder auf die Bühne jubeln lässt. „Ernten, was sie sähen“ ist die erste Zugabe. Und dann bringen sie noch mit einem ihrer größten Hits genau das auf den Punkt, was Band und Publikum an diesem Abend füreinander empfinden. Ob gute oder schlechte Zeiten, sie bleiben einander „Troy“.