Schauspiel: Klaus Nierhoff - „Ich träume vom Othello“
Klaus Nierhoff spielt den egoistischen Oliver in der Komödie und spricht über seine Traumrolle und die „Verbotene Stadt“.
Düsseldorf. Klaus Nierhoff ist vor allem aus TV-Rollen in Serien wie "Soko", "Marienhof" oder "Die Sitte", in denen er den Frauen-Verführer spielt, bekannt geworden.
Eine treue Zuschauergemeinde kennt ihn auch aus der Endlosserie "Lindenstraße", in der er seit sechs Jahren als Christian Brenner mit von der Partie ist. Der 51-jährige Wahl-Kölner steht derzeit in der Komödie als Oliver in "Der Rosenkrieg" auf der Bühne.
WZ: Wie sehr nervt es Sie, wenn Sie als Christian Brenner angesprochen werden?
Klaus Nierhoff: Gar nicht. Die Figur ist nicht so berühmt wie Mutter Beimer, das hält sich alles im respektvollen Rahmen. Mich freut es, wenn Menschen mich als Schauspieler wahrnehmen. Denn die Schauspielerei ist eine ganz besondere Kunstform und eine Welt für sich.
WZ: Was reizt Sie an Ihrer Rolle als Oliver Rose in der Komödie?
Nierhoff: Das Stück ist sehr heutig und aktuell. Oliver ist erfolgssatt, guckt bloß auf sich und nimmt seine Frau nur als Haushüterin wahr. Dann kommt plötzlich das böse Erwachen, dass sie sich weiter entwickelt hat und nichts so bleibt wie es war.
WZ: Was ist das Geheimnis einer langen glücklichen Beziehung?
Nierhoff: Kommunikation und Auseinandersetzung. Man muss wach sein für die Bedürfnisse des anderen, bei Irritationen gleich reagieren. Vor allem muss man den anderen frei lassen, jeder muss seine Persönlichkeit weiter entwickeln können.
WZ: Sie spielen Theater, in Filmen und im Fernsehen. Welches Genre ist Ihnen das liebste?
Nierhoff: Das ist ein fast dialektisches Prinzip: Mache ich das Eine, sehne ich mich nach dem Anderen. Die Mischung macht’s, im Moment ist es wunderbar, jeden Abend auf der Bühne zu stehen.
WZ: Gibt es eine Theaterrolle, von der Sie träumen?
Nierhoff: Ja, vom Othello. Der wäre meinem Alter angemessen, das ist eine fabelhafte Rolle mit einer einmaligen Sprache. Die Auseinandersetzung mit so einer literarischen Sprache ist Herausforderung und Bereicherung. Und die Idee, den Wahn der Eifersucht zu erarbeiten, diese Vorstellung, aus Liebe zu morden, das fände ich spannend.
WZ: Wie ist es für Sie als assoziierter Kölner, in Düsseldorf zu arbeiten?
Nierhoff: Das Thema "Verbotene Stadt" finde ich albern (lacht). Wir Rheinländer müssen zusammenhalten. Und mal ehrlich: Die Entfernung zwischen Köln und Düsseldorf legen die Berliner jeden Tag mit der S-Bahn zurück, um von einem Stadtteil in den anderen zu kommen. Köln ist mein eigentliches Zuhause, in Düsseldorf bin ich oft im Theater oder spaziere durch den Medienhafen.
Karten: www.komoedie-duesseldorf.com