Schwer verliebt in Dillons Mystik

Band spielt im vollbesetzten Robert-Schumann-Saal.

Düsseldorf. Es sind drei, vier Lieder nötig, bis Dillon dem Publikum im fast vollbesetzten Robert-Schumann-Saal zumindest einen schemenhaften Blick auf ihr Gesicht gewährt. Bis dahin ist die Bühne in Dunkelheit gehüllt. Nur eine handvoll Scheinwerfer zeigen die Silhouette der 24-jährigen Sängerin, die gleich zu Beginn auf dem Keyboard den Hit „Thirteen Thirtyfive“ anstimmt. Wie ein zerbrechliches Wesen aus mystischen Sphären wirkt die in Berlin lebende Sängerin mit brasilianischen Wurzeln, wenn sie im Nebel verlegen und mit Haarsträhnen im Gesicht über die Bühne trippelt.

Koketterie oder wahres Unbehagen? Egal. Die Inszenierung funktioniert (bei der Vorband Stabil Elite aus Düsseldorf übrigens weniger). Das Publikum ist verliebt in diese junge Frau, die ein „vielen Dank“ ins Publikum zu hauchen vermag wie eine Fünfjährige.

Erschüttert wird diese fragile Welt, wenn ihr Begleiter an Drumcomputer und Synthie Songs wie „Contact Us“ mit hämmernden Technobässen unterlegt, die in der Brust des Zuschauers drücken. Es ist das Wanken zwischen Schönheit und Zerstörung, — und wie Dillon es schafft, das Publikum „Tip Tapping“ singen zu lassen —, die die gute Stunde zu einem grandiosen Konzertabend machen.