Viele Saiten eines Orchesters
In loser Folge stellen wir die Düsseldorfer Symphoniker und die einzelnen Instrumentengruppen des Orchesters vor.
<strong>Düsseldorf. Die Düsseldorfer Symphoniker sind auf dem Podium und im Graben tonangebend. Doch was hat es mit den einzelnen Instrumentengruppen auf sich? Wo sitzen sie im Orchester, und warum spielen Geiger gerne Brahms und Blechbläser lieber Wagner? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich unsere neue WZ-Serie, in der alle Instrumentengruppen vorgestellt werden.
Angefangen mit den Streichern, geht es weiter mit den Holz- und Blechbläsern über das Schlagzeug bis zu den beiden Harfen. Generalmusikdirektor John Fiore sagte im Gespräch mit unserer Zeitung, die Düsseldorfer Symphoniker hätten einen warmen Klang, große technische Fähigkeiten und enorme Ausdruckskraft. "Ich bin wirklich stolz auf dieses tolle Orchester!"
Die Wiege des modernen Orchesterklangs stand übrigens - sehr verkürzt gesagt - einmal in Düsseldorf. Es wäre zwar vermessen, zu behaupten, in dieser Stadt habe die heutige Orchesterkultur ihren Anfang genommen, aber ein Funke Wahrheit ist an dieser Feststellung dran. Denn es waren die hiesigen Hofmusiker, die nach Auflösung des Düsseldorfer Hofes im Jahre 1720 das musikhistorisch bedeutsame Mannheimer Orchester gründeten, das wiederum zur Keimzelle dessen werden sollte, was wir heute unter einem symphonischen Klangkörper verstehen.
Streicher: 20 Erste und 15 Zweite Violinen, 12 Bratschen, elf Celli und neun Kontrabässe
Holzbläser: fünf Flöten, sechs Oboen, sechs Klarinetten und fünf Fagotte
Blechbläser: acht Hörner, fünf Trompeten, fünf Posaunen und eine Tuba
Schlagwerk: drei Pauker, drei Schlagzeuger. Die zwei Harfen werden, wie in den meisten Orchestern, aus organisatorischen Gründen dem Schlagwerk zugerechnet.
Mitgliederzahl: Die Düsseldorfer Symphoniker haben 130 Planstellen, von denen zurzeit nur 117 besetzt sind.
Streicher sind feinsinnige Intellektuelle, trinken lieber Wein als Bier, gelten aufgrund des vielen Unisonospiels aber als zuweilen sehr angepasst.
Holzbläser gelten als sensible Eigenbrötler. Sie spielen im Orchester häufig solistisch und charakteristischerweise an Stellen, in denen die Einsamkeit geschildert wird.
Blechbläser heben gerne mal ein Glas Bier. Sie gelten als die Zünftigsten unter den Musikern. Musikalisch sind sie mal fürs Martialische, mal für die sakral-weihevollen Stellen zuständig.
Schlagzeuger sind laut Klischee ebenfalls die Handfesteren im Orchester. Zu unterscheiden sind aber die etwas sensibleren Pauker von den teilweise kräftiger zulangenden Perkussionisten, die auf Trommeln, Becken und anderem Schlagzeug kräftig Krach schlagen dürfen.
Harfenisten sind meistens Frauen, also Harfenistinnen, wie die beiden Damen der Düsseldorfer Symphoniker. Sie sind die Romantikerinnen im Orchester und werden auch fast nur in Werken der Romantik eingesetzt.