Zakk: Ungekrönte Könige des Punk
Samiam spielten beim 2. Internationalen Musiksommer.
Düsseldorf. Die Stadt darf sich freuen. Haben sich doch in den nächsten Wochen Kultbands aus dem Punksektor angesagt: Rose Tattoo, The Damned und The Dwarves werden in der NRW-Hauptstadt aufschlagen, doch zuvor fiel nun im Zakk mit den ungekrönten Königen des Emocores, Samiam, der Startschuss. Seit Ende der 80er Jahre vermischen die Kalifornier Punk, Hardcore und Indie-Rock zu einer Melange, die spätestens seit Anfang des neuen Millenniums eine ganze Generation begeistert hat.
Ihr 1994 erschienenes Album "Clumsy" zählt heute zum unverzichtbaren Bestandteil einer jeden guten Punk- und Indie-Rock-Sammlung. Mit Songs wie "Capsized", "Bad Day" oder "Stepson" wurde der Weg für einen Sound geschaffen, der später mit Bands wie Jimmy Eat World oder Boysetsfire den Major Firmen Millionen Umsätze bringen sollte. Im Jahr 2006 erschien ihr mittlerweile siebtes Album, "Whatever got you down", und auch nach 18 Jahren Bandgeschichte klingen Samiam darauf so ungestüm wie eh und je.
Sonst live als eine der besten Bands im Genre gehandelt, schien Samiam-Sänger Jason Beebout am Sonntag nicht wirklich auf der Höhe seiner gesanglichen Fähigkeiten. Er klang heiser - geradeso, als hätte er einen grippalen Infekt im Anfangsstadium. Vielleicht mit ein Grund, warum sein Mikro vom Mischpult nicht laut genug geregelt war. Überhaupt war der Sound etwas zu höhenlastig, die zweite Gitarre war zeitweise nur zu erahnen, was dem Konzert etwas den Druck nahm, den man eigentlich von Samiam gewöhnt ist.
Und dennoch: Hier stand eine Band auf der Bühne, die alles versuchte, um den knapp 400 Gästen einen würdigen Rahmen zu bieten. Die Setlist ließ denn auch keine Wünsche offen, Samiam boten ein lückenloses "Best Of"-Programm, und trotz ihres angeschlagen wirkenden Sängers gab es drei Zugabenteile mit insgesamt sechs weiteren Songs. Wie sehr das Publikum diesen Auftritt herbei gesehnt hat, zeigte auch die Tatsache, dass trotz des Biergartenwetters derselbige während des Auftritts leer blieb.
Das Publikum tanzte lieber ausgelassen vor der Bühne zu Hits wie "When we’re together", She found you" oder "Don’t break me" bis auch der letzte Fetzen Stoff vom Schweiß getränkt war.