Weihnachtsoratorium: Bach erklingt mit Pauken und Trompeten
Das „Weihnachtsoratorium“ gehört für viele zum Pflichtprogramm im Advent. In Kirchen und Sälen gibt es weit mehr zu hören.
Düsseldorf. Weihnachtsmusik kommt aufgeladener daher als andere Kompositionen. Selbst dem schlichtesten Weihnachtslied wohnt eine emotionale Feierstimmung inne. Ganz in die Vollen geht Johann Sebastian Bach mit seinem „Weihnachtsoratorium“, das mit Soli, Chor, Orchester, Pauken und Trompeten jede Kirche in akustisches Gold taucht. Neben kunstvollen Kantatensätzen ist in dem Oratorium auch Liedgut verarbeitet — wie das fundamental erhebende Weihnachtslied „Ich steh an deiner Krippen hier“. In Düsseldorf führen die Kantoreien das Opus Magnum alle Jahre wieder auf.
In hiesigen Kirchen, der Tonhalle und anderen Sälen der Stadt werden in der Adventszeit mannigfaltig vorweihnachtliche Festkonzerte zelebriert. Erst Sonntag erklangen Bach-Kantaten in der Lutherkirche an der Kopernikusstraße in Bilk. Das Orchester des Düsseldorf-Festivals und die Luther-Kantorei standen unter der Leitung von Sebastian Voges.
Am kommenden Sonntag, 14. Dezember, 18 Uhr, erklingen in der Auferstehungskirche Oberkassel, Arnulfstraße 33, die Teile 1, 5 und 6 des besagten Weihnachtsoratoriums von Bach. Auferstehungs-Kantor Thorsten Göbel leitet die Kantorei Oberkassel und die Philharmonie Düsseldorf. Mit seinen sechs Teilen, die zusammen mehr als drei Stunden dauern, ist das Oratorium zu lang, um es komplett zu spielen. Daher werden fast immer nur drei Abschnitte zusammengestellt. Im Sinne des Erfinders wäre indes, würde immer nur ein einziger Teil erklingen. Denn das Weihnachtsoratorium besteht aus sechs eigenständigen Kantaten, die jeweils einem der Weihnachtsfeiertage zugeordnet sind.
Für Freunde des Liedguts gestaltet Dirigent Dirk Ströter am Sonntag, 16 Uhr, einen Nachmittag in der Derendorfer Kreuzkirche an der Collenbachstraße 10. Unter dem Titel „Macht hoch die Tür“ werden Advents- und Weihnachtslieder gesungen.
Über die Art und Weise, Barockmusik zu spielen, gibt es geteilte Auffassungen. Seit Jahren im Trend liegt eine historisch informierte Aufführungspraxis. Mit historischen oder originalgetreu nachgebauten Instrumenten soll der ursprüngliche Orchesterklang der Entstehungszeit wiederbelebt werden. Vertreter dieser Richtung ist der niederländische Dirigent Ton Koopman. Mit seinem Amsterdam Baroque Orchestra & Choir ist er am Mittwoch, 17. Dezember, 20 Uhr, zu Gast im Mendelssohn-Saal der Tonhalle. Auf dem Programm: Bachs Weihnachtsoratorium.
Auch im Haus der Ärzteschaft an der Tersteegenstraße 9 wird es dieser Tage adventlich: Der renommierte Mädchenchor am Essener Dom, gegründet vom Düsseldorfer Musikhochschul-Rektor Raimund Wippermann, zelebriert Donnerstagabend, 18. Dezember, 20 Uhr, ein Traditionelles Weihnachtskonzert.