„Kulturschichten“ unterm Straßenpflaster
Die Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen liegen jetzt vor.
Düsseldorf. Für die geplante Umgestaltung des Kaiserswerther Marktes und mit Blick auf einen späteren reibungslosen Bauablauf mussten vorher archäologische Untersuchungen angestellt werden. Das Ergebnis der letzten Untersuchung liegt nun vor.
Im Zuge dieser archäologischen Voruntersuchungen wurden im Januar und Februar schmale Suchschnitte zu beiden Seiten der Mittelinsel angelegt. Ziel der Suchschlitze war, die Lage des alten Rathauses abzuklären. Die Lage der Schnitte orientierte sich an einer Karte von 1702, die das Rathaus unmittelbar vor seiner Zerstörung zeigt.
Die im Sommer 2016 bereits durchgeführte Bodenradar-Erkundung hatte im gesamten Bereich des Marktes bis in eine Tiefe von zwei Metern keine Baubefunde angezeigt. Nun sollte festgestellt werden, ob in größerer Tiefe Baubefunde vorhanden sind und in welchem Umfang historische Kulturschichten erhalten sind.
Die Schnitte erbrachten keinen sicheren Nachweis von baulichen Resten. Damit bleibt die genaue Lage des frühneuzeitlichen Rathauses auf dem Marktplatz weiter ungeklärt. Alle Schnitte zeigen jedoch, dass unter dem heutigen Straßenkörper historische Kulturschichten des 13./14. bis 17. Jahrhunderts ungestört erhalten sind. Derartig gut und flächendeckend erhaltene Befunde des zentralen Platzes der Stadt sind für die mittelalterliche/frühneuzeitliche Geschichte Kaiserswerths von höchster Bedeutung. Darüber hinaus stellen sie für Düsseldorf und das gesamte Rheinland eine wertvolle archäologische Rarität dar.
Genauere Erkenntnisse zur weiteren Vorgehensweise sind erst nach Vorliegen des abschließenden archäologischen Gutachtens mit einer detaillierten Darstellung der Konfliktflächen möglich.