Kultur Kunstrausch zur Nacht der Museen
Beim Event am 25. März machen sogar das Dreischeibenhaus und das Logenhaus mit. Wieder werden 25 000 Besucher erwartet.
Düsseldorf. Die Nacht ist nicht zum Schlafen da, zumindest am 25. März nicht. 100 Tage vor dem Grand Départ der Tour de France und auf den Tag genau zur Zeitumstellung von der Winter- auf die Sommerzeit findet die Nacht der Museen statt. Riesentandems, Artisten und rollende Musikgruppen gibt es genauso wie pulsierende Elektro-Musik, psychedelischen Rock und einen riesigen Fahrradflohmarkt, Letzteren im umfunktionierten Postgebäude unweit vom Worringer Platz. Aber auch 40 Museen, Galerien und Off-Räume können besichtigt werden. Und das für ganze 14 Euro, einschließlich Shuttle-Bus ab Grabbeplatz.
Zwei Premieren gibt es zur langen Nacht. Erstmals geht es hoch hinauf in die 21. Etage des Dreischeiben-Hochhauses. Dort lädt das Kunsthaus NRW aus Kornelimünster zur Leistungsschau dessen, was die Landesregierung an Videokunst in den letzten Jahren angekauft hat. Darüber hinaus ist natürlich auch der Panoramablick aus den Fenstern eine Reise wert, denn selten liegt den Besuchern Düsseldorf so nah und doch auch so fern zu Füßen. Für Hartgesottene, die zugleich den tiefen Fall genießen wollen, ist die Stahlnetzkonstruktion von Tomás Saraceno in der Kuppel von K 21 wieder aufgespannt. Erstmals öffnet aber auch das Logenhaus seine Pforten und gewährt Einblick in die geheimnisvolle Welt der Freimaurer.
Die Museen stehen bereit für den Ansturm der Neugierigen. Dreh- und Angelpunkt ist der Grabbeplatz. Hier lockt die Ausstellung des frühen Otto Dix mit einem Feuerwerk schöner Bilder aus der kurzen Zeit in Düsseldorf, wo der Querkopf seine Kunden und seine Liebe entdeckte. Außer dem „Bösen Blick“, wie sich die Dix-Schau nennt, gibt es auch den charmanten Blick. Er gilt den Klassiker-Ausstellungen zu Peter Lindbergh und Garry Winogrand im NRW-Forum.
Jede Menge alternativer Aktionen laden zum Mitmachen ein. So sammelt das NRW-Forum alte Fahrräder und hat die Fahrrad-Station direkt vor dem Haus im Ehrenhof. Bei Sound, Licht und künstlichem Nebel endet dort das Spektakel in einer Aftershow-Party.
Als Einstimmung in den Beginn der großen Tour machen gleich zehn Häuser mit, wo entweder das Fahrrad oder Frankreich im Vordergrund stehen, darunter die Radl-Druckmaschine im Off-Raum der Metzgerei Schnitzel.
Musik bei Nacht spielt eine große Rolle. Hörgenüsse versprechen das Vibravoid im Filmmuseum, „Arty und Funky“ im Hotel Friends, Gospel im Maxhaus und Club-Sounds im Quartier Bohème in der Altstadt, das wegen der Zeitverschiebung nicht bis 5, sondern bis 6 Uhr geöffnet hat.
Erwartet werden bis zu 25 000 Besucher. Und das alles, ohne dass Dezernent Hans-Georg Lohe seinen Kulturetat anzapfen muss.