Kunst trifft Kleidung: „Es geht einzig und allein um die Form“
Junge Designer zeigten ihre Werke in Galerien. Ob die Kleidung tragbar oder praktisch ist, interessierte dabei nicht.
Einen ungewohnten Anblick erlebten die Besucher der Galerie Rupert Pfab an der Ackerstraße während der Modemesse. Mitten in den Raum hinein hingen riesige schwarze Taschen, auf einem Sockel standen keine Skulpturen, sondern Portemonnaies. Alles zum Anfassen, Probieren, Bestellen. Die Düsseldorfer Modedesignerin Laura Zey präsentierte dort ihre Kollektion, umrahmt von den Schwarz-Weiß-Fotos der aktuellen Ausstellung. Sie nahm am Projekt „The NRW Design Issue“ teil, bei dem Mode und Kunst aufeinandertreffen sollen. Die Veranstaltungsreihe ist jungen Designern gewidmet. Die Ergebnisse variieren: Zeys Taschen wirken tatsächlich wie Kunstwerke, harmonieren mit den Stadtansichten an den Wänden. „Es ist ein hochwillkommener Zufall, dass sie so gut zu den Fotos passen“, sagt Pfab.
Ganz anders hingegen ist der Ansatz von Katharina Beilstein, die ihre Kreationen bei Petra Rinck an der Birkenstraße zeigt. Die beiden Ausstellungen sollen sich ganz bewusst voneinander absetzen. Schlicht und in blassen Tönen sind die Bilder und Objekte gehalten, umso mehr stachen Beilsteins Skulpturen in leuchtendem Pink, Orange und Grün hervor. Sie zeigt Schuhe, auf Holzplateaus, mit Fell oder in Sandalenform. „Ob sie tragbar sind oder nicht, ist für mich unwichtig. Mich interessiert die Form“, erklärt sie. Bei ihr verschmelzen die Grenzen zwischen Kunst und Mode — verraten, wo sie herkommt: Sie ist Absolventin der Kunstakademie, Bildhauerin, und wurde später Schuhmacherin.
Von einem Kauf-Erlebnis hingegen spricht Agathe Muffert mit ihrem noch jungem Unterwäsche-Label Opaak. Ihren (zukünftigen) Kunden möchte sie etwas anderes bieten als nur in einen Laden zu gehen, will sie an ihre Marke binden. Besucher der Galerie Kunst und Denker sahen in einem Nebenraum schlicht gestaltete Dessous, vor allem Schwarz mit geometrischen Mustern, zum Anprobieren. „Wir verkaufen international, haben eine Boutique in Köln - ich wünsche mir eine weitere in Düsseldorf“, sagt Agathe Muffert. Und noch eine weitere Kategorie gab es: Schmuck präsentiert im Antichambre Hotel Friends.