Kurioser Überfall: Räuber bittet um die Polizei
Kioskbesitzer hatte eine Schreckschusswaffe. Er wollte den Täter eigentlich laufen lassen.
Düsseldorf. Völlig abgebrannt war ein 43-Jähriger, als er sich im November vergangenen Jahres entschloss, einen Kiosk auf der Benderstraße zu überfallen. Der Coup lief allerdings ganz anders ab als geplant. Denn Gerhard D., dem das Geschäft gehört, ließ sich von dem Räuber nicht einschüchtern und holte selbst eine Pistole aus der Schublade. Damit jagte er dem Täter einen solchen Schrecken ein, dass der Angeklagte darum bat, die Polizei zu rufen. Seit Montag muss sich der 43-Jährige dafür vor dem Landgericht verantworten.
„Ich habe gewartet, bis keine Kunden mehr im Laden waren“, schilderte der Angeklagte das Geschehen. Dann betrat er gegen 17.40 Uhr den Kiosk und hielt das Ladekabel seines Handys so unter seine Jacke, dass es wie eine Pistole aussah. „Überfall, sofort die Kohle her“, drohte der 43-Jährige. Doch Gerhard D. griff nicht in die Kasse, sondern holte einen Schreckschuss-Revolver aus der Schublade. Das wirkte. Sofort streckte der Angeklagte die Hände in die Höhe. „Ich habe ihm gesagt, dass er verschwinden soll“, erzählte der Kioskbesitzer.
Doch das wollte der Angeklagte nicht: „Ich hatte Angst, dass er mich erschießt, wenn ich mich umdrehe. Ich wusste ja nicht, was er vorhat.“ Der 43-Jährige forderte den Kioskbesitzer dazu auf, die Waffe wegzulegen: „Dann wäre ich gegangen.“ Doch das wollte Gerhard D. nicht. Schließlich bat der Räuber darum, doch lieber die Polizei zu rufen. Die kam dann auch und nahm den Mann fest. Der Prozess wird fortgesetzt.,