Düsseldorf. Der Polizeieinsatz in der Altstadt nach dem Fortuna-Aufstiegsspiel am 23. Mai beschäftigt jetzt auch die Landespolitik.
Am Donnerstag wurden Bewertung und mögliche Konsequenzen im Innenausschuss diskutiert. Dieter Wehe, Inspekteur der Polizei in NRW, räumte Fehler der Einsatzleitung ein.
Wie die WZ bereits berichtete, wurde die Einsatzhundertschaft am Samstagnachmittag aus dem Fußballeinsatz entlassen und in den Kreis Wesel gerufen.
Am späten Abend musste sie zurück in die Altstadt, als die Situation dort eskalierte. "Das kann nur zwei Gründe haben", sagte Monika Düker (Grüne). "Entweder waren nicht genug Einsatzkräfte verfügbar oder es gab eine völlig falsche Lageeinschätzung."
Inspekteur Wehe bestätigte Fehler bei der Lagebeurteilung: "Man hätte die Kräfte in Düsseldorf behalten müssen." In der Nachbereitung des Einsatzes habe die Einsatzführung der Polizei diesen Fehler eingeräumt.
Der SPD-Abgeordnete Karsten Rudolph sieht aber speziell auch die Stadtspitze in der Verantwortung: "Dort schauen die Verantwortlichen der Entwicklung in der Altstadt schon seit Monaten untätig zu."
Als Zuschauer waren Knoten-Wirtin Isa Fiedler und Peter Klinkhammer vom Bierhaus Zille dabei. Am Rande berichteten sie, dass Polizeipräsident Herbert Schenkelberg sich bereits am 4. Juni mit Altstadtwirten getroffen hatte.
"Es war ein sehr gutes Gespräch", sagt Klinkhammer. Die Wirte wollten eine bessere Kommunikation mit der Polizei nach dem Vorbild des früheren Einsatztrupps Sport. Dieser Trupp war auch in der Innenstadt unterwegs, während die szenekundigen Beamten heute allein an der Spielstätte eingesetzt sind.
Weil es zur Randale jetzt aber nicht im Stadion, sondern in der Altstadt kam, wünschen sich die Wirte wieder feste Ansprechpartner der Polizei vor Ort.
Diese könnten, so Klinkhammer, Störer gezielt aus der Menge ziehen, bevor die Hundertschaft eingreifen muss. Laut Polizeisprecher Markus Niesczery wird dieser Vorschlag derzeit im Präsidium bei der Entwicklung des neuen Sicherheitskonzeptes geprüft.