Earth Hour Düsseldorfer Earth Hour: Lichter aus – Laternen und Kerzen an

Düsseldorf · Bei der „Earth Hour“ mischten Aktivisten von „Fridays for Future“ in der Altstadt mit.

Bei der „Earth Hour“ versammelten sich auch Aktivisten von Fridays for Future“ in der Innenstadt.

Foto: Michaelis, Judith (JM)

Eine Kerze in der Hand. Eine Lichterkette um den Hals geschwungen. Ein Weihnachtsstern als Laterne. Ein Glas mit einer solarbetriebenen Lampe: Die Ideen der rund 100 Aktivisten sind vielfältig, sie wollen ein Zeichen setzen und auf sich aufmerksam machen. Während pünktlich zur Earth Hour am Samstagabend an vielen Stellen der Stadt die Lichter erloschen, zog die Bewegung Fridays for Future mit Laternen durch die Altstadt. Sie wollen damit an den Klimawandel und seine Folgen erinnern, während beispielsweise der Landtag, die Rheinbrücke oder das Rathaus im Dunkeln bleiben.

Seit 2007 schalten bei der Aktion Earth Hour immer mehr Städte weltweit für eine Stunde die Lichter aus, Düsseldorf ist seit 2013 dabei. Kinder, Eltern, Großeltern – sie alle haben sich zusammengefunden, um gemeinsam durch die Stadt zu ziehen. Der Weg beginnt am Graf-Adolf-Platz, von da aus zieht die Menge die Kö entlang, weiter zur Heinrich-Heine-Alle und schließlich zum Rathaus. Dort wird die Teilnehmergruppe von Fridays for Future von Trommelklängen empfangen. Die Gruppe „Sambazillus“ spielt hier auf, auch der Laternenumzug wird musikalisch begleitet mit den Klängen einer Flöte.

Unter den Aktivisten finden sich Christina (52) und Andreas (52) Steinhoff aus Flehe mit ihrem bald zehnjährigen Sohn Paul. Schon von Anfang an sind sie bei den Freitagsdemos dabei gewesen. Weil ihnen der Klimaschutz so am Herzen liegt, waren sie auch bei den Demonstrationen am Hambacher Forst beteiligt. Ihr Auto haben die Steinhoffs auf Gas umgerüstet, doch meistens nutzen sie das Fahrrad. Ihren Strom beziehen sie seit vielen Jahren von Greenpeace Energy – 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Und auch beim Kauf der Lebensmittel achten sie auf möglichst wenig Verpackung. Sie kaufen vorrangig in Bio-Läden und bei Unverpackt ein: „Seitdem kaufen wir bewusster ein und schmeißen weniger weg“, sagtChristina Steinhoff.

Lina Lee (49) und ihre Tochter Frida (11) achten ebenfalls auf die Schonung der Ressourcen. Sie kaufen generell wenig Plastik und versuchen soweit wie möglich aus Altem etwas Neues herzustellen. So haben sie für ihre Laternen ein altes Mandala und einen Weihnachtsstern verwendet. Die Mutter sagt: „Wir wollen nicht so viel Neues kaufen, sondern upcyclen wo es geht.“ Eine Laterne in Form eines kleinen Eisbärs zeigt, dass es nicht nur um die Menschen geht, sondern auch um die Tier- und Pflanzenwelt. Vom Veranstaltungsredner heißt es: „Unsere Erde steht auf dem Spiel.“ Klimaschutz bedeutet Aktionismus – das zeigen die Teilnehmer des Laternenumzuges.