Düsseldorf Logistikzentrum für 40 Millionen Euro
Sprinter und Vito werden von Düsseldorf in die Welt geschickt. Am Dienstag war Spatenstich des neuen Umschlagplatzes.
Düsseldorf. Die Straße Am Fallhammer liegt im Außenbogen des Haupthafens. Sie ist wenig belebt, wenn man von den Autos am Kraftwerk Lauswart absieht. Spaziergänger, die die Fußgängerbrücke am Medienhafen nehmen, um zur Bremer Straße zu gelangen, genießen die Landschaft. Von der gegenüberliegenden Rheinseite grüßt das Naturschutzgebiet Ölganginsel.
Doch die Idylle trügt. Im März/April wird das Areal der einstigen Kohlenhalde nicht wiederzuerkennen sein. Am Dienstag war Spatenstich für ein gigantisches Logistik-Zentrum auf 117 000 Quadratmetern. Es ist die wertvollste noch freie Fläche der Stadtwerke Düsseldorf.
Die Herren in den dunklen Anzügen, die die Ratsfrau Monika Lehmhaus umgaben, sprachen allesamt Deutsch. Aber die Firmen selbst, für die sie stehen, sind weltweit tätig und mithin ein Spiegelbild dessen, was sich in der Düsseldorfer Wirtschaft abspielt. Da ist Fred-Markus Bohne von der Kaistraße im Medienhafen. Er vertritt Panattoni Europe mit Hauptsitz in den USA.
Für den Investor und Projektentwickler ist es das erste Objekt in Düsseldorf. Er steckt „40 bis 50 Millionen Euro“ in den Standort, wie Bohne erklärt. Dafür erhält er Erbbaurecht für 50 Jahre. Bohne vermarktet die Miet-Immobilie. Rainer Schäfer vom Hafenverbund RheinCargo schwärmt: „Der Standort Am Fallhammer ist ideal, denn er bietet Anschlüsse zur Schiene, zum Wasser und zur Straße.“
Der Zweite im Bunde ist die AEW, die über einen Immobilienfonds investiert. Das Kapital-Management sitzt in Boston, die europäische Schwestergesellschaft in Paris.
Nun kommt die Bremer Lagerhaus-Gesellschaft BLG ins Spiel. Der Logistik-Dienstleister spezialisiert sich in Düsseldorf auf den Kleintransporter Sprinter von Daimler, der in Derendorf produziert wird. Über die Adresse Am Fallhammer geht das Auto in die weite Welt. Mercedes-Standort-Leiter Martin Kelterer erwähnte beim Festakt im Hafen den befürchteten Stellenabbau von 1000 bis 1800 Mitarbeitern mit keiner Silbe, sondern betonte demonstrativ: „Wir bedienen mit dem Sprinter den Markt in USA, erweitern in China und erschließen gerade Algerien.“
Wenn die Hallen im April in Betrieb gehen, kommt auch die Van—Klasse Vito ins Logistik-Zentrum. Das Familienauto wird in Spanien produziert, zerlegt, nach Zeebrügge und rheinauf nach Düsseldorf verschifft.