Düsseldorf Stadtsparkasse Düsseldorf schließt 18 Filialen

Die Bank setzt künftig auf noch mehr Selbstbedienung. Die Mitarbeiter der betreffenden Filialen werden auf andere Standorte verteilt.

Die Stadtsparkasse Düsseldorf schließt 18 Filialen.

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Düsseldorf. Die Banken stehen unter Druck. Im Zinsgeschäft lässt sich kein Geld mehr verdienen, das wirkt sich auf die Erträge aus. Dazu verursacht das insbesondere bei der Stadtsparkasse nach wie vor engmaschige Filialnetz hohe Kosten. Und eben da will die Stadtsparkasse Düsseldorf ran.

Am Dienstag präsentierte sie ein Strategiepapier, das der Verwaltungsrat am Vortag einstimmig abgenickt hatte. Den Kunden werden die Neuerungen nicht gefallen: 18 der bislang 64 Geschäftsstelle in der Stadt werden geschlossen. Ein Großteil (13 von 18 Filialen) soll in Selbstbedienungsstandorte umfunktioniert werden, wo dann zwar noch Geld- und Einzahl-Automaten, nicht aber Mitarbeiter für eine Beratung zur Verfügung stehen.

Fünf Zweigstellen, etwa am Hansaplatz/Ostendorfstraße 2 oder an der Lenaustraße 1 in Mörsenbroich (weitere siehe Kasten) werden ersatzlos aufgegeben. Die Maßnahme soll bis zum Jahr 2020 abgeschlossen sein. „Online-Banking schätzen zunehmend auch ältere Menschen“ Sparkassenchef Arndt Hallmann schloss am Dienstag betriebsbedingte Kündigungen aus.

Jedoch wird sich die Mitarbeiterzahl im Privatkundengeschäft bis zum Jahr 2019 von derzeit 750 auf 680 reduzieren: 42 Mitarbeiter gehen in Ruhestand, bei 28 Köpfen unterstellt man statistisch Jobwechsel, Wegzug oder ähnliches. Die Stellen werden nicht nachbesetzt. „Wir stehen vor großen Herausforderungen“, sagte Vorstandsmitglied Michael Meyer. „Die Niedrigzinsphase setzt das Einlagengeschäft unter Druck. Parallel dazu hat sich das Kundenverhalten durch die Digitalisierung verändert.“

Online-Banking sei kein junges Thema. Auch ältere Menschen schätzten es zunehmend, ihre Bankgeschäfte von zu Hause aus erledigen zu können. Der Service in den Filialen werde deutlich seltener genutzt.. Als Beleg dafür nannte Meyer etwa den Rückgang der Papierüberweisungen. Deren Zahl sei von 2002 bis 2014 von sieben auf drei Millionen pro Jahr gesunken.

Ähnlich verhalte es sich mit Ein- und Auszahlungen am Schalter — deren Zahl sank in den Jahren 2007 bis 2014 von 3,7 auf 2,3 Millionen pro Jahr. Meyer: „Die Menschen nutzen den Automaten oder zahlen mit Karte direkt beim Händler.“ Und was bringt die Umstrukturierung? Keine direkte Ersparnis, sagt Meyer. Abgesehen von rund 1,5 Millionen Euro Mietkosten. Aber: „Andere Banken haben Vorlauf. Deswegen müssen wir etwas tun.“