Düsseldorf Prügel-Paar: Versöhnung im Amtsgericht
An Silvester musste die Polizei gleich zweimal schlichten. Das Strafverfahren wurde jetzt eingestellt.
Düsseldorf. Die letzte Silvesternacht werden eine 18-jährige Schülerin und ihr drei Jahre älterer Freund nicht vergessen. Zweimal rückte die Polizei an, um das streitende Paar zu trennen. Dann warf die Mutter des Mädchens den 21-Jährigen an der Autobahnausfahrt aus dem Wagen. Am Montag musste sich der junge Mann wegen Körperverletzung vor dem Amtsgericht verantworten. Statt einer Strafe gab es deutliche Signale, dass die beiden Protagonisten auch das nächste Silvester gemeinsam feiern.
Zunächst hatte das Paar in Ratingen harmonisch ins neue Jahr gefeiert. Dann kam die Schülerin auf die Idee, noch auf eine Party in Derendorf zu gehen, wo sich auch ihr Ex-Freund aufhielt. Davon war der 21-Jährige wenig begeistert, er fuhr aber trotzdem mit. „Wir haben uns dann geschlagen“, berichtete die 18-Jährige.
Ihre Mutter bot sich an, die beiden nachts wieder nach Hause zu fahren. Doch im Auto kam es zu weiteren Auseinandersetzungen, als der 21-Jährige seiner Freundin an den Haaren zog. Mit einem Satz sprang sie schließlich vom Beifahrersitz auf den Rücksitz und die Prügelei ging weiter. Die Mama hatte schließlich die Nase voll und warf den jungen Mann an einer Ausfahrt aus dem Auto. Dabei soll er allerdings die Handtasche der Schülerin mitgenommen haben.
Zwei Stunden später musste die Polizei erneut schlichten, als der Angeklagte die Tasche zurück bringen wollte. Auf einem Foto der Polizei war deutlich zu sehen, dass der Angeklagte mit Kratzspuren im Gesicht und einem blauen Auge sichtlich gezeichnet war, während die 18-Jährige den Abend ohne Verletzungen überstanden hatte.
Nach einer Beziehungspause reden die beiden inzwischen wieder miteinander. Auf die Frage des Richters, ob sie wieder ein Paar sind, antwortete die Schülerin: „Noch nicht.“ Und warf dem Angeklagten dabei einen erwartungsvollen Blick zu. „Da sehen sie mal, wofür Gerichtsverhandlungen auch gut sein können,“ stellte der Amtsrichter abschließend fest. Das Strafverfahren gegen den 21-Jährigen wurde eingestellt.