American Football: Panther-Kompetenzteam stellt Weichen

Aber die Mitglieder entscheiden, wie es weitergeht. Der Verein setzt laut Vorstandssprecher Marcel Friedrich auf Langfristigkeit.

Foto: Panther

Düsseldorf. Die Düsseldorf Panther beendeten die Saison in der „German Football League“ als punktloses Schlusslicht. Abgestiegen sind sie nicht, weil das Team aus Hamburg vor der Saison zurückgezogen hatte. Eine Saison, in der es nur Niederlagen gab, ist trotzdem nicht leicht zu erklären. Panther-Vorstandssprecher Marcel Friedrich hat es im WZ-Interview dennoch versucht.

Herr Friedrich, wie hart ist eine Spielzeit, in der es nur Niederlagen hagelt?

Marcel Friedrich: Es schlagen in mir zwei Herzen als ehemaliger Spieler und Funktionär. Mein Spielerherz blutet, aber andererseits sind Konsolidierung und der Schuldenabbau in der jetzigen Situation das Wichtigste. Es ist keinem geholfen, wenn man kurzfristigen Erfolg kauft und langfristig gehen die Lichter aus. Die vergangenen zwölf Monate waren für den Verein das Nachhaltigste was bisher geleistet wurde. Damit gewinnt man keinen Beliebtheitswettbewerb, die Schritte sind aber notwendig.

Kann sich alles mit dem Deckmantel Aufbau für die nächste Saison überdecken lassen?

Friedrich: Wir haben ein junges Team, das sich entwickeln muss. Viele Spieler waren zu anderen Teams gewechselt, wo man ihnen mehr geboten hat. In unserer Liga ist der sportliche Erfolg von den finanziellen Mitteln abhängig. Aber die Rahmenbedingungen bei uns sind viel besser als in anderen Vereinen. Dort müsste man das Vierfache an Budget aufwenden, um den selben sportlichen Erfolg zu erzielen, wie es bei uns der Fall wäre.

Wie geht es den Spielern oder Trainern damit?

Friedrich: Als Sportler hat man den Anspruch, immer sein Bestes zu geben und Spiele zu gewinnen. Man gewöhnt sich auch nicht an Niederlagen. Für den Trainer ist die Weiterentwicklung der Spieler, und sie permanent zu motivieren, in so einer Situation das Wichtigste. Dabei zeigt sich aber auch der Charakter eines Spielers: Werfe ich die Flinte ins Korn oder arbeite ich an mir, und trage meinen Teil dazu bei, das Team besser zu machen. Es ist keine einfache Situation.

Sie selbst, Uwe Prass und Markus de Haer werden oder wollen aus dem Vorstand ausscheiden. Bleibt es dabei, und wer soll das Amt übernehmen?

Friedrich: Es hat sich ein Kompetenzteam gebildet. 20 Menschen, die sich in verschiedenen Bereichen engagieren und seit Wochen zusammenarbeiten. Daraus werden sich jetzt Personen bilden, die sich am 20. Oktober zur Wahl stellen. Dann entscheidet die Mitgliederversammlung über die Zukunft des Vereins. Markus, Uwe und ich werden auf jeden Fall passive Mitglieder des Vereins. Wir wollen nicht denselben Fehler machen wie unsere Vorgänger. Wir stellen unser Wissen, unsere Erfahrung und Kontakte zur Verfügung. Uwe Prass und ich kümmern uns aber hauptsächlich um den Auf- und Ausbau der Golfabteilung.

Wer wird die Trainerfrage lösen, wann und wie?

Friedrich: Auch damit beschäftigt sich das Kompetenzteam. Sein Konzept werden sie am 20. Oktober bei der Jahreshauptversammlung vorstellen.

Was passiert, wenn es in der nächsten Saison nicht wie erhofft besser wird?

Friedrich: Die Düsseldorf Panther gibt es seit 1978. Es gab Höhen und Tiefen. Wir sind aufgestiegen und abgestiegen. Natürlich gibt es auch ein Szenario, den Wiederaufbau in der dritten oder zweiten Liga durchzuführen. Wir schließen keinen Weg aus und präsentieren der Versammlung alle Möglichkeiten. Die Mitglieder würden also die Szenarien kennen, und entsprechend werden dann der neue Vorstand und die Mitglieder die richtigen Entscheidungen treffen können.