Auch Süß begeistert bei den German Open

Sein Siegeszug im Einzel war erst im Halbfinale vom Weltranglistensechsten Wladimir Samsonow gestoppt worden.

Düsseldorf. Dass Timo Boll die "German Open" gewinnen und die 20 000 US-Dollar Siegprämie einstreichen konnte, war angesichts der Form des Tischtennis-Profis nicht überraschend. Schon eher das Abschneiden von Borussias Christian Süß, der mit seinem Halbfinaleinzug zum besten Ergebnis des Deutschen Tischtennis-Bundes seit 1961/62 beim internationalen deutschen Pro-Tour-Turnier beisteuerte. Süß’ Siegeszug im Einzel war erst im Halbfinale vom Weltranglistensechsten Wladimir Samsonow gestoppt worden.

"Das 4:0 klingt deutlich, aber die ersten Sätze waren knapp und wichtig", sagte der Weißrusse. Süß bestätigte beim mit 172 000 US-Dollar dotierten Turnier in Bremen seine konstant gute Form der vergangenen Wochen. "In den ersten Sätzen konnte ich gut mithalten. Es sind dann halt immer die ein, zwei Punkte, in denen er ein Quäntchen stärker ist", sagte der 23-Jährige, der sich im Viertelfinale gegen den Kroaten Zoran Primorac mit 4:2 durchgesetzt und nach einer schnellen 2:0-Satzführung die Nerven behalten hatte.

"Ich habe zurzeit das nötige Selbstvertrauen und die Sicherheit, dass ich gegenhalten konnte", sagte Süß. Teamkollege Boll war mit einem wahren Kraftakt gegen den Österreicher Chen Weixing vor 3200 Zuschauern in die Vorschlussrunde eingezogen. "Es war ein schweres Stück Arbeit", so Boll über das 4:1, das ihm im Halbfinale das Duell mit Ex-Borusse Jun Mizutani bescherte.

Mit einem klaren 4:0 entschied der Deutsche den siebten Vergleich mit dem Japaner für sich, und im Endspiel besiegte der Titelverteidiger seinen weißrussischen Dauerrivalen Samsonow in beeindruckender Manier mit 4:0.

Gegen Mizutani und den künftigen Borussen Seiya Kishikawa wurden Boll und Süß im Doppel-Finale die Arme schwer, nach drei gewonnenen Sätzen wurde es noch einmal eng, doch mit einem Kraftakt triumphierten Boll/Süß dann 4:2. Enttäuschung dagegen bei Dimitrij Ovtcharov: Der an Position vier Gesetzte scheiterte in der Runde der letzten 32 gegen den stark aufspielenden Schweden Pär Gerell (2:4). Im Doppel ereilte ihn das Aus an der Seite von Bastian Steger in der letzten von drei Qualifikationsrunden - 1:3 gegen die Taiwanesen Yuan/Sheng.