Böhm und Maduka starten bei der Hallen-DM
Die beiden ART-Frauen kämpfen am Wochenende in Dortmund um Medaillen.
Lediglich Djamila Böhm (400 Meter) und Jessie Maduka (Dreisprung) sind in den Meldelisten für die Deutschen Hallenmeisterschaften zu finden, die am Samstag und Sonntag in Dortmund stattfinden. Eine Reihe von anderen Düsseldorfer Top-Athleten machen um die Halle einen Bogen. Dazu gehören unter anderem ART-Top-Langstreckler Philipp Baar und auch SFD-Mittel- und Langstreckler Maximilian Thorwirth, der den Düsseldorfern zu Liebe beim PSD-Bank-Meeting mit seinem tollen Rennen in 8:11 Minuten über 3000 Meter und Platz zwei eine Ausnahme gemacht hatte.
Maduka und Böhm haben in Dortmund gute Medaillenchancen und wollen zeigen, dass sie auf ihrem Weg zu den Europameisterschaften im August in Berlin ein gutes Stück vorwärts gekommen sind. Die 23-jährige Djamila Böhm, im Vorjahr Deutsche Meisterin auf der 400-Meter-Hürden-Strecke, strebt im 400-Meter-Lauf eine Medaille an. In der Meldeliste ist sie die Nummer zwei hinter der 27 Jahre alten Mannheimerin Nadine Gonska. Diese ist mit ihren 52,87 Sekunden klare Favoritin. Djamila Böhm liegt mit 53,91 Sekunden, die sie unbedingt verbessern will, doch weit zurück.
Bereits in den Vorläufen am Samstag (12.45 Uhr) dürfte es im Kampf um die günstigste Bahn schnell zugehen. Das Finale in zwei Durchgängen der besten acht Läuferinnen ist am Sonntag um 14.35 Uhr. Böhms Trainer Sven Timmermann gibt ein klares Ziel aus: „Wir peilen eine Medaille an.“
Dass die 21 Jahre alte Psychologie-Studentin Jessie Maduka an der Hallen-DM teilnimmt, überrascht viele Beobachter. Sie hat mit ihrem Uni-Team der UCLA in Los Angeles am kommenden Wochenende jedoch keinen Wettkampf, so dass sie sich der Tortur unterziehen kann, mal eben die fast 20 Stunden nach Düsseldorf zu fliegen. Dass sie am Samstag um 13.05 Uhr noch unter dem Einfluss des Jetlag (neun Stunden Zeitunterschied) springen muss, dürfte ein großes Handicap sein.
Im Vorjahr hatte Maduka nur einen einzigen Auftritt auf deutschem Boden, als sie in Leverkusen den U 23-DM-Titel im Dreisprung mit neuer Bestleistung von 13,61 Meter gewann und sich für die U 23-EM in Bydgoszcz qualifizierte, wo sie später dann den achten Rang belegte. Für Furore an ihrer Uni sorgte aber vor allem ihr Sprung von 13,74 Meter am 21. Januar im 1600 Meter hoch gelegenen Albuquerque (New México). Noch nie war eine Dreispringerin der UCLA in der Halle so weit gesprungen wie Maduka, die in der US-College-Liste (NCAA) auf Rang drei und in der deutschen Bestenliste auf Rang zwei steht. Prognosen zu ihrem Wettkampf wurden von ART-Trainer Ralf Jaros nicht abgeben, der lediglich ankündigte, „dass Jessie im Laufe des Donnerstags in Düsseldorf eintrifft.“
Auch im österreichischen Linz gibt es am Wochenende die nationalen Hallen-Meisterschaften, die dort „Staats-Meisterschaften“ heißen und nicht nur für die Erwachsenen sondern auch für die U 18 ausgetragen werden. In der Meldeliste steht unter anderem die 16-jährige Daniela Kreft (ART) gleich dreimal an erster Stelle. Sie führt über 200 Meter (25,24 Sekunden/Sieg beim PSD-Bank-Meeting), 60 Meter Hürden (8,67/ NRW-Vizemeisterin) und Hochsprung (1,64 m/Nordrhein-Vizemeisterin) die Listen an.
An Deutschen Meisterschaften darf die in Büderich lebende Schülerin seit einem Jahr nicht mehr teilnehmen, da der Deutsche Leichtathletik Verband sogar Kinder und Jugendliche mit ausländischem Pass mittlerweile von seinen nationalen Meisterschaften ausschließt.