Borussia: Auf dem Weg zum 60. Titel
Borussia tritt am Fritag mit Boll beim Supercup an.
Düsseldorf. Timo Boll ist müde. Nicht nur ein bisschen. Das gibt der Düsseldorfer Tischtennisprofi offen zu. Das Olympiajahr hat ihn mächtig mitgenommen. „Ich fühle mich schon lange müde“, sagt der 31-Jährige. Europameisterschaft, Olympia, World-Tour-Turniere, Vereinsauftritte. Und zwischendurch immer wieder Auftritte in China. Geld verdienen ist anstrengend. Wenn es zu den Wettbewerben geht, müsse er sich immer wieder aufraffen. „Bisher habe ich es auch immer geschafft, rechtzeitig aufzuwachen.“
Am Freitag und Samstag tritt die Borussia beim „European Supercup“ an, dabei sind noch die zwei Champions-League-Finalisten Orenburg und Ekaterinburg sowie das „Wildcard“-Team „SL Insurance“ aus Korea. Gespielt wird um 50 000 Euro Siegprämie. „Wir wollen zeigen, dass wir die Nummer eins in Europa sind“, sagt Manager Andreas Preuß vor dem Halbfinale am Freitag gegen Ekaterinburg (9 Uhr), für den unter anderem Ex-Borusse Michael Maze antreten wird. Das zweite Halbfinale im „Sports Palace“ von Orenburg bestreitet der Gastgeber gegen das koreanische Team. Auf Orenburger Seite stehen in Vladimir Samsonov und Dimitrij Ovtcharov gleich zwei Ex-Düsseldorfer.
„Unsere Spieler sind alle fit, das ist schon mal wichtig“, sagt Trainer Danny Heister vor der ersten Chance auf einen Titel in dieser Saison. Es wäre der 60. in der Vereinsgeschichte. Und wenn es an diesem Wochenende nicht klappt? Dann stehen die Chancen im Pokal in der Deutschen Meisterschaft und in der Champions League auch nicht schlecht. „Wir sind bereit, um alle Titel mitzuspielen. Wenn wir unsere Bestleistung bringen, haben wir gute Chancen“, sagt Heister. Vor allem gilt das aber für Boll, der in so manchen Duellen mit seiner Spielklasse den Unterschied ausmachen muss. Preuß: „Timo hat seit Anfang des Jahres fast durchgespielt — alle anderen sind auch hoch belastet. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis einer mal einbricht.“