Tischtennis Borussias Endspiel vor den Play-offs
Das Heister-Team muss gegen Bergneustadt siegen, sonst droht in den Play-offs der Bundesliga die Zuschauerrolle.
Düsseldorf. Tischtennis ist ein Spiel, das mit Schläger und Ball an einer Platte gespielt wird - und am Ende gewinnt immer Borussia Düsseldorf. So oder so ähnlich ließe sich der legendäre Satz des englischen Fußballers Gary Lineker, der einst sagte, Fußball sei ein Spiel von 22 Männern und am Ende gewännen immer die Deutschen, auf die Tischtennis-Bundesliga umwandeln. Und viele Experten sowie Konkurrenten dürften den Rekordmeister nach wie vor als heißesten Titelanwärter auf der Rechnung haben - wenn denn alle Profis gesund sind.
Doch abgesehen von diesem Konjunktiv sieht sich die Mannschaft von Trainer Danny Heister vor dem morgigen Heimspiel gegen den punktgleichen TTC Bergneustadt (15 Uhr) am vorletzten Spieltag der Doppelrunde einem anderen Problem ausgesetzt: Verliert der Tabellenvierte, droht das vorzeitige Saisonende. Für die erfolgsverwöhnte Borussia wäre dies eine sportliche Katastrophe.
„Das ist jetzt schon mindestens das fünfte gefühlte Finale in dieser irren Saison. Nach all den Verletzungen haben wir es aber immer noch selbst in der Hand. Ich setze auf unseren Teamgeist. Die Weltmeisterschaft war gestern, jetzt kämpfen wir gemeinsam für unsere Titelverteidigung“, sagt Manager Andreas Preuß.
Nicht zuletzt aufgrund des Fehlens von Dimitrij Ovtcharov und des grippalen Infektes von Timo Boll konnte das deutsche Team bei der Mannschafts-WM in Malaysia nicht an die Erfolge der jüngeren Vergangenheit anknüpfen und verpasste die Endrunde. Patrick Franziska präsentierte sich in Kuala Lumpur auch nicht gerade in überzeugender Form. Bolls Einsatz gegen Bergneustadt ist fraglich, da der Infekt des 35-Jährigen, der unter der Woche Geburtstag feierte, noch immer nicht vollständig abgeklungen ist. Die Voraussetzungen vor dem wichtigen Duell sind nicht optimal. Hoffnung macht aber Kamal Achanta. „Er ist sehr gut drauf. Man merkt ihm an, wie glücklich er über den Aufstieg seiner Nationalmannschaft in die Championships Division ist. Das beflügelt ihn“, erklärt Heister.
Eine Wiederholung des Ergebnisses aus dem Hinspiel, das die Borussia mit 3:2 für sich entscheiden konnte, würde den Einzug in die Play-offs bedeuten. Dann könnte sich das Heister-Team am letzten Vorrundenspieltag am Ostermontag sogar eine Niederlage in Grünwettersbach leisten, da das Spielverhältnis deutlich für die Düsseldorfer spricht. Gegen Bergneustadt sollen die Zuschauer im Tischtennis-Zentrum mithelfen, um Rang vier endgültig zu sichern. „Wenn wir zusammenhalten und ab dem ersten Ball kämpfen, sollten wir eine gute Chance haben. Wir müssen es vormachen“, sagt Heister. „Wenn die Spieler die Faust zeigen und heiß sind, sind es die Zuschauer auch.“
Nach dem Gewinn des nationalen Pokals und dem Viertelfinal-Aus in der Champions League ist das Double für die Borussia beinahe Pflicht. Das Ziel ist das Play-off-Finale in Frankfurt am 22. Mai. Doch damit es am Ende wieder die Borussia ist, die in der Bundesliga triumphiert, muss zuerst der Sieg über Bergneustadt her. Ansonsten trifft die umgewandelte Lineker-Weisheit am Ende der Saison doch nicht mehr zu.