Büskens: „Fortuna soll für Stärke stehen“
Trainer Mike Büskens fordert, dass die Mannschaft zu ihren alten Tugenden zurückfindet.
Düsseldorf. Vielleicht ist es tatsächlich nur ein einziges deutliches Erfolgserlebnis, das der Mannschaft von Fortuna Düsseldorf fehlt. Dann könnten die Überzeugung, das Selbstvertrauen und die breite Brust wieder da sein. Ein berauschender Sieg gegen den VfL Bochum kann so ein Knotenlöser sein.
„Du bist Fortuna, du stehst für Stärke“, sagte Mike Büskens seinen Spielern mit dem Brustton der Überzeugung. Doch die ist den Profis aus Düsseldorf abhanden gekommen. Und nicht erst in dieser Spielzeit. „Wir reden derzeit nur über die Niederlagen im Pokal, gegen 1860 und Berlin“, sagte Mike Büskens.
„Wir müssen aber eigentlich noch viel weiter zurückgehen. Die Mannschaft hat in diesem Kalenderjahr ein Stück weit von ihrem Selbstverständnis verloren.“ Es sei laut Büskens einiges zusammengekommen, wenn man wie in den drei ersten Spielen eine gute Leistung bringt, aber nicht so richtig belohnt würde. „Das steckt alles noch in den Klamotten. Das muss raus. Du brauchst wieder die innere Stabilität, die die Mannschaft verloren hat.“
Büskens ging nach dem Berlin-Spiel sehr kritisch mit seinen Spielern um, zeigt ihnen aber auch auf, was sie tun können, damit es wieder besser wird. „Wir waren nicht griffig. Da müssen wir wieder hinkommen“, sagte der Trainer, der findet, dass alle wieder mehr investieren müssen als zuletzt in Berlin. „Zudem sollten wir für den Gegner wieder unangenehmer sein. Er muss unseren Druck spüren.“
Eine Leistung wie in Berlin kann die Mannschaft ihren Fans nicht noch einmal anbieten. Das wissen die Spieler, die immer wieder von der großartigen Unterstützung durch die Fans sprechen. „Da sind wir in einer Bringschuld“, sagte Büskens, der sich sehr freut, dass trotz der Niederlage in Berlin bereits wieder über 35 000 Eintrittskarten für das Bochum-Spiel verkauft wurden.
„Das ist einfach nur fantastisch“, sagte Fortunas Cheftrainer. „Diese Leute haben verdient, dass wir uns so auspowern wie in den ersten drei Partien.“ Man müsse deutlich mehr investieren als noch in Berlin. „Aber die Mannschaft ist selbstkritisch genug, um das zu wissen.“
Doch wer bekommt die Chance zur Rehabilitation? Dass es personelle und taktische Änderungen geben wird, ist ein offenes Geheimnis. Ob Büskens aber wieder mit zwei Stürmern agieren möchte, ließ sich der Trainer nicht entlocken. Im Training waren die Spielformen elf gegen elf alle darauf ausgerichtet, dass die Mannschaft mit zwei Spitzen agiert. Da Axel Bellinghausen ausfällt, fehlt ein Flügelspieler.
Mathis Bolly dürfte nach der schwachen Leistung in Berlin kaum ein Kandidat für die Startelf sein. Falls Levan Kenia als Spielmacher hinter zwei Spitzen spielen sollte, müsste Fortunas Trainer vom System mit zwei Sechsern abweichen. Weil Büskens variabel und nicht ausrechenbar plant, sind beide Lösungen möglich. Es deutet jedenfalls viel darauf hin, dass Oliver Fink und Stefan Reisinger in die Mannschaft zurückkehren.